[Discuss] Adress-Vergabepraxis, Aktualität der Daten, neue Konfigurationskonzepte - war: Re: [Wien] ip-adresse (KNOTENDICHTE)
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Di Nov 19 20:18:46 CET 2013
Am 18. November 2013 12:20 schrieb Erich N. Pekarek <(spam-protected)>:
> Hallo!
> Am 2013-11-18 10:14, schrieb (spam-protected):
>
> ...
>
> Allerdings den Versuch, unser Netz oder sogar eine Verbindung zu
>> einem einzelnem Nachbarknoten als zuverlässig darzustellen, halte ich für
>> schwer bedenklich, und sollte nach Möglichkeit unterlassen werden.
>>
>> Dass Du im Umkehrschluss aus einer von vielen möglichen Situationen das
>> genaue Gegenteil annimmst, kann aber auch nicht zur verallgemeinerten
>> Behauptung führen, dass solche Setups generell zuverlässig wären. Sie sind
>> jedenfalls unter dem Aspekt, dass der Knoten überhaupt nicht angebunden
>> ist, unzuverlässig und genau genommen zur Verbreitung der Idee des Netzes
>> kontraproduktiv - und genau darum geht es in der Diskussion.
>>
>
> Ja, ich hab ja auch nie behauptet, dass ich offline-Knoten für eine gute
> Idee halte. Bevor man einen Knoten baut sollte man planen mit wem man sich
> verbinden möchte, und mit den Betreibern der Zielknoten Kontakt aufnehmen.
> Aber wenn wer will, kann er in die weite Welt eine funkfeuer.at SSID
> austrahlen, könnten wir ohnehin nicht verhindern. Aber öffentliche
> Funkfeuer-IP braucht er dafür keine, solang er offline bleibt.
>
> Von mir aus - aber dann sollte das keine der empfohlenen Kennungen sein,
> sondern eine aus der eindeutig abzulesen ist, dass es ein Versuchsaufbau
> ist:
> experimentell.funkfeuer.at, aufbau.funkfeuer.at, test.funkfeuer.at, ...
> allenfalls mit einem Knotennamen davor wäre eine gute Namenskonvention.
>
Namenskonventionen sind immer gut, aber die Idee als ganzes ist nicht so
besonders, aber wie gesagt, wir könntens sowieso nicht verhindern. Aber IPs
brauchen wir dafür nicht verteilen.
> Niemand bei Funkfeuer garantiert irgendwelche Leistungen, und die
>> Instabilität einzelner Verbindungen ist durch das Netzdesign als gegeben
>> anzusehen (Knoten gehören einzelnen Privatpersonen, die diese nur so lange
>> online halten, wie sie selbst Lust dazu haben). Die Einzige Möglichkeit
>> eine stabile zuverlässige Anbindung zu haben, ist sich mit möglichst vielen
>> Nachbarn zu verlinken, und das sollten wir auch um die gesamt-Stabilität
>> unseres Netzes zu erhöhen an jeden Interessenten der einen Knoten aufbauen
>> will so kommunizieren.
>>
>> Du wirst sicherlich mitbekommen haben, dass das Betreiben eines stabilen
>> Knotens und das Entwickeln besserer, standardisierter Software und Lösungen
>> für einige von uns durchaus ein erstrebenswertes Ziel ist, und, dass die
>> darin investierte Freizeit und Mühe dieser Personen nicht die angemessene
>> und vielleicht erhoffte Wertschätzung erhält, wenn man deren Knoten in
>> einen Topf mit anderen -beispielsweise komplett ungewarteten- Knoten wirft.
>>
>
> Wie stellst du dir das "nicht in einen Topf werfen" vor? Sollen alle
> Knoten, die nicht einem gewissen Qualitätsstandard entsprechen gelöscht /
> nicht mehr
>
> Schlicht: indem Du nicht verallgemeinerst.
>
Sorry, war nicht bös gemeint. Wollte nur anmerken, dass das beste für seine
eigene Anbindung, und auch für die Netzstabilität als ganzes wäre, wenn man
keinen Knoten als super-Stabil betrachtet, sondern stattdessen versucht
immer mehrere unabhängige Routen ins Netz zu haben.
> geroutet werden? Oder willst du eine eigene Map nur für
> "Hochqualitative Knoten"? Meiner Meinung nach könnte man da vielleicht ein
> paar zusätzliche Variablen in unsrer Map erfassen und darstellen, zum
> Beispiel indem man zwischen verschiedenen Farbschemen der Knoten-Symbole
> wechseln könnte. Beispiele für solche Variablen die man mit eigenem
> Farbschema darstellen könnte: Onlinezeit, Latenz, Durchsatz, Anzahl an
> Links, Vorhandensein von einem Bottelneck auf der Route zum Uplink, ...
>
> Der Rest obliegt der Selbstregulation des Netzes (im Sinne von Community).
> Von forcierten Lösungen halte ich nur beschränkt etwas: als ultima ratio -
> wie beim seit Jahren verzögerten IP-Rückruf.
>
+1
> Aber gut, dass Du das mit der MAP ansprichst: eine automatisierte
> Bandbreitenmessung und deren Auswertung in einer Map o.ä. wäre sicherlich
> für viele hier von Interesse - da ja OLSR dies nicht zur Bewertung
> heranzieht. Das wäre freilich unabhängig davon, dass das Netz weiterhin
> offen für alle bleiben muss, sicherlich ein guter Indikator für den
> Momentanzustand des Gesamtnetzes.
> Ich mache mir allerdings Sorgen, dass ein herkömmlicher Bandbreitentest in
> dieser Form das Netz mehr belasten als werten würde.
>
Ja, Bandbreiten-Messungen die von einem Zentralem Punkt ausgehen würden das
Netz vermutlich stark belasten, aber Latenz wäre auch schon ganz nett. Aber
all solche Statistiken müsste man eigentlich damit sie wirklich gut sind
immer von Link zu Link und nicht zentral von einem Punkt messen.
> Aber prinzipiell halte ich es trotzdem für sinnvoll alle Knoten, gut
> und schlecht gewartete im selben "Topf" zu lassen, solange sie online sind,
> oder es vor weniger als x Monate noch waren.
>
> Ein Beispiel:
> Wenn ich meinen Papierkram (das ganze Papier, Werbung, Gutscheine,
> sonstige Korrespondenzen, die nicht sofort zugeordnet werden konnten, ...
> was sich eben so ansammelt...) neu ordne, schmeiße ich oft alles auf einen
> Haufen, setze mich geblockt einige Stunden hin und entsorge zuerst das, was
> nicht mehr relevant ist, versuche gleichzeitig nach Themen zu sortieren,
> dann nehme ich mir die einzelnen Stapel vor und sortiere nach Datum und
> schließlich ordne ich das Zeugs ein und lege es ab. - Der Haufen schrumpft
> dadurch zwangsläufig, nachher finde ich wieder was.
>
> Dasselbe täte dem Netz auch gut: Wenn flappende Verbindungen wegfallen,
> wenn unzuverlässige Hardware ersetzt wird, wenn undichte Antennenboxen
> erneuert werden, ... . Das Aufräumen fängt bei jedem selbst an. Faktische
> Betreiber kennen ihre Knoten und deren Eigenheiten.
> Die Abwägung, was sinnvoll ist und was nicht muss jeder für sich aber
> natürlich auch in Rücksprache mit den Nachbarn treffen.
> Ich bin überzeugt, dass ein so passierender Rückgang bei der Anzahl der
> Knoten und Verbindungen letztlich wieder ein Wachstum nach sich zieht. Wie
> der Konjunkturverlauf wird das als Kurve darstellbar sein. Gibt's
> längerfristige Aufzeichnungen?
>
Ja sicher, Ordnung halten ist immer gut.
>
> Ich denke, dass hier Kommunikation und Information wichtiger sind als der
> Umstieg auf nur neuere Hardware, vermehrte Standardisierung etc. Die beste
> Hardware bringt nichts, wenn der Dachboden vom Nachbarn "aufgeklappt" wird.
>
?? aufgeklappt??
>
>> Um nur ein Beispiel zu nennen:
>> Gerade unser Obmann setzt relativ hohe Anforderungen in seine Aufbauten -
>> und seine Peeringpartner wissen diese Sorgfalt überaus zu schätzen.
>> (Umgekehrt gesagt: Einige merken sofort, wenn auch nur eine Kleinigkeit
>> nicht stimmt).
>> Das Peeren mit unzuverlässigeren Knoten führt in diesem Kontext
>> unweigerlich zum -letztlich verdienten und wohldosierten- LQMult.
>>
>
> Naja, wohlverdient... Schafft nebenbei eine Menge Probleme, wesentlich
> besser wäre es, wenn unser Routingprotokoll nicht nur Packet-Loss, sondern
> auch Latenz und Bandbreite berücksichtigen würde.
>
> Was es gegenwärtig eben nicht (Ausnahme: Das Phänomen Packet Loss auf
> Layer 3 geht zwangsläufig mit verringerter ETX - wobei hier noch andere
> Faktoren - wie Paketgrößen etc eine Rolle spielen - einher) tut... bis
> dahin bleibt das eine zulässige Methode.
>
Ja, natürlich, momentan ist unser Routingprotokoll leider so wie es ist,
und somit LQMult manchmal einfach notwendig.
>
>
>> Ein Neueinsteiger in der Kennenlernphase benötigt aber Erfolge,
>> andernfalls wird er schnell das Interesse am Projekt verlieren - und da ist
>> ein schlechter Link zumindest einmal ein besserer Erfolg als kein Link oder
>> ein Link ohne Connectivity.
>> Wenn jemand allerdings kommuniziert, dass solche Einzellinks das Non
>> Plus Ultra sind, so hat derjenige sowie nicht verstanden, worum es geht: Es
>> steht auch auf der Homepage.
>> Wenn so etwas vorkommt, dann kann es auch an einer unzureichenden PR und
>> Selbstdarstellung von Funkfeuer liegen oder an der Fremddarstellung durch
>> lose mit dem Verein interagierenden Personen. Hier wird es sicherlich noch
>> jede Menge Arbeit geben.
>>
>
> Ich bin mir nicht sicher, woran es liegt, oder ob meine Beobachtung
> überhaupt stimmt, aber für mich sieht es schon nach in etwa folgenden 2
> default Abläufen für neue Interessenten aus:
>
> Möglichkeit 1: Interessent fragt an, stellt fest das das ihm das alles
> zu aufwändig / teuer ist, kein potentieller Linkpartner da ist, oder andere
> für ihn unüberwindbar scheinende Probleme, und ist wieder weg.
>
> Dann bin ich schon einmal eine atypische Variante der Möglichkeit 1 - aber
> ich habe auch einen Funkfeuer-Spleen.
>
> Möglichkeit 2: Es gibt eine einfache Möglichkeit sich am Brenner oder
> irgendeinen anderen großen Knoten anzuhängen, dass wird getan, Knoten
> hängt, wird nie wieder angegriffen. Nach ein paar Jahren geht der Knoten
> wieder offline.
>
> Und da muss man sich fragen: warum ist das so? Sind wir zu offen? Kümmert
> sich niemand? Wo ist der Coach des Neulings?
>
Ich weis nicht worans liegt, aber unsre Coaches wie z.B. den Christian
Bruckner find ich echt super. Ich befürchte, dass vielen der Interessenten
einfach der notwendige Idealismus fehlt. Denn wenn wir ehrlich sind, das
Kosten-Nutzen Verhältnis ist für Funkfeuer-Knoten-Betreiber nicht umbedingt
unschlagbar gut, es ist eher die Verfolgung des Ideals des "Freien Netzes"
die uns an der Stange hält.
Die jenigen, die die großen Knoten mit mehr als einem Link bauen, sind
> immer wieder die selben (kommt mir zumindest so vor).
>
> Die Beobachtung trifft sicherlich zu. Manchmal bekommen sie einfach nur
> einen Standort von jemandem, den es interessiert, der aber mit der Technik
> nichts am Hut hat. So kommt diese Art der Symbiose zustande. Es gibt auch
> andere Varianten...
>
>
> Ein periodischer, nach Möglichkeit verpflichtender, Newsletter des
>> Vereins an registrierte Community-Mitglieder wäre hierbei sicherlich
>> hilfreicher als Homepagetexte und Mailinglisten, die nicht immer die
>> Meinung der Organe unseres Vereins wiedergeben - wie beispielsweise auch
>> meine Meinung dies nicht tut.
>>
>
> Ich würde es durchaus für sinnvoll erachten, Funkfeuer-Teilnehmer
> verpflichtender Weise zumindest ein bischen in die Community
> hineinzuziehen, und da wäre ein Newsletter vielleicht ein gutes Tool dafür.
> Problem ist, dass das für die/den Verfasser des Newsletter recht aufwändig
> ist.
>
> Mit einer guten Mitgliederverwaltung - wie zum Beispiel dem CiviCRM, das
> seit mehreren Monaten auf dem Trac-Server einem ausgewählten Personenkreis
> zur Begutachtung offen steht, sollte auch das zu managen sein. Was die
> Inhalte anbelangt: Entscheidungen des Core-Teams, des Vorstandes und
> Projekte, die an diese herangetragen wurden. Eine etwaige monatliche
> Zusammenfassung der Ereignisse und ein jährlicher Aufruf zur Datenprüfung
> und die Ladung zur Generalversammlung sind sicher ein überschaubarer
> Aufwand.
>
Trotzdem Aufwand, und eine Menge zu treffende Entscheidungen, und ich hab
nicht das Gefühl, das unser Core-Team sehr effektiv/schnell mit dem treffen
von Entscheidungen ist.
> ...
>>
>> Ich denke, dass Du den Ernst dahinter nicht richtig einschätzt: Eine
>> schlecht montierte Antenne, die sich ablöst, kann ebenso wie ein lockerer
>> Dachziegel zum tödlichen Geschoss werden. Auf die Nanostation mag das
>> vielleicht mangels größerer Masse weniger zutreffen und sie mag vom Kabel
>> abgefangen werden, Verletzungen oder Schäden kann sie dennoch verursachen.
>> Ich bin zwar überzeugt, dass Du entsprechende Maßnahmen getroffen hast,
>> dass das bei Dir nicht passiert, denke aber bitte an die unzähligen
>> Besucher unserer Website, etwaige Zufallsbesucher, die nicht über Deinen
>> Erfahrungshorizont und Deine Kenntnisse verfügen.
>> Es gibt nun einmal Extreme: geschickte und ungeschickte Menschen,
>> übervorsichtige und nicht achtsame Bastler... und all dies in zahlreichen
>> Abstufungen.
>> Kurz gesagt: Du würdest ja auch nicht vor Kindern demonstrativ über die
>> rote Ampel gehen.
>>
>
> Nein, ich würde nicht vor Kindern über eine Rote Ampel gehen. Jedoch
> schon vor Menschen die ich als mündig einschätzen würde, so wie 99% der
> Menschen die ich bei Funkfeuer bisher kennengelernt habe.
>
> Ja, aber:
> * Nicht alle Menschen, die auf die Gallery gehen, hast Du kennengelernt.
> * Nicht alle Menschen, die Du kennengelernt hast, gehen auch in die
> Gallery.
> * Nicht alle Menschen, die auf Dich zum Zeitpunkt x einen mündigen
> Eindruck machen, müssen zum Zeitpunkt y auch zurechnungsfähig sein.
> * Nicht alle Menschen, die einen Router aufsetzen können, haben auch die
> handwerklichen Fähigkeiten zur Montage der Antenne.
> * Nicht alle Menschen, die eine Antenne aufgebaut haben, haben dies auch
> vorschriftsgemäß getan.
> ...
> Das 1% Prozent ist daher meiner Ansicht nach der Knackpunkt:
> Das Risiko, dass Fukushima in 100 Jahren von einer Flutwelle dieser Höhe
> getroffen werden könnte, wurde mit nahezu 0 bewertet. Das Risiko hat sich
> verwirklicht.
>
Wie schon gesagt, es ist notwendig, um in einer Demokratie leben zu können
ohne diese für einen Witz zu halten Menschen im allgemeinen als mündig
anzusehen. Der Staat definiert eindeutige Kriterien dafür (Wahlrecht,
geschäftsfähigkeit, ..) Und was für den Staat gut genug ist, betrachte ich
mal für mich auch als gut genug.
Es gibt im Internet auch Bombenbastel-Anleitungen, und viele andere
gefährliche Dinge, aber jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich,
egal wo er die Idee dafür her hatte. Und es gibt für (fast) alles auch
sinnvolle Anwendungen. Der Handelnde muss eben wissen was er tut, trifft
auf alles zu.
> Ich bin der festen Überzeugung, dass es notwendig ist, Menschen ihre
> Mündigkeit zuzusprechen, gerade in einer Gesellschaft die von sich
> behauptet, dass sie eine Demokratie ist. Jeder ist für sich selbst
> verantwortlich. Jeder Funkfeuer-Teilnehmer ist für seinen eigenen
> Knotenaufbau verantwortlich.
>
> Das trifft allenfalls auf die Zahl der an der Demokratie beteiligten
> Menschen zu, aber selbst unter diesen kann ein völliger "Potato" trotzdem
> noch wählen.
> Mit der Mündigkeit ist das so ein Thema und es gibt Indikatoren aus denen
> man ablesen kann, dass das mit der Demokratie nicht ganz so funktioniert,
> wie beabsichtigt. Man erinnere nur als winziges Beispiel an das
> Glühbirnenverbot oder die Diskussion, wieso vor der Wahl Staatsschulden
> kleiner ausgewiesen wurden, als sie tatsächlich schon damals bestanden - um
> noch ein weiteres Beispiel zu nennen, ohne dieses in irgendeiner Weise
> werten zu wollen.
>
Jain. Anderes Thema. Verneinung der allgemeinen Mündigkeit kann konsequent
durchdacht nur zur Abschaffung der Demokratie der breiten Masse führen.
Nicht umbedingt die Kernaufgabe von Funkfeuer.
> Die auf dem Foto zu sehende Montage habe ich natürlich nur so gemacht,
> weil darunter ein Flachdach ist, und ich der Überzeugung bin, dass es
> mehrere Hindernisse gibt, die jeweils zu 95% die Nanostation vor dem Fall
> vom Dach bewahrt hätten. Aufmultipliziert gibt das eine Wahrscheinlichkeit
> von 99.98% Sicherheit. (Nur meine einschätzung naturlich)
>
> Was der Außenstehende nicht weiß, nicht sieht, allenfalls darüber mutmaßen
> kann...
>
>
> Eine Airgrid oder Nanobridge oder irgendwas mit vergleichbarem Gewicht
> könnte man ohnehin nicht so montieren.
>
> Ich weiß von Gitterantennen und OSBridges auf "Holzmasten" (Vorsicht:
> Euphemismus); ich habe diese nie gesehen, habe aber keinen Zweifel, dass
> die Erzählung einen wahren Kern hat. Auch, wenn das bislang hält: state of
> the art ist es nicht.
>
> diesen Tendenzen der Professionalisierung verstehe ich auch gut,
>> warum viele Funkamateure Funkfeuer mitlerweile sehr Negativ betrachten. Wir
>> sollten aufpassen, dass wir eine simple Gemeinschaft bleiben,
>>
>> Ich denke schon, dass das gemeinnützige Funkfeuer einen Auftrag zur
>> Volksbildung innehat, der nur bisher nicht in den Statuten festgeschrieben
>> wurde.
>> Die fachgerechte Montage von Antennen ist, denke ich aber mehr eine
>> individuelle Verantwortung und vor allem eine Frage der Sicherheit, die der
>> Verein nach Kräften unterstützen muss. Immerhin gibt es dafür auch dicke
>> Kataloge an Bauvorschriften, DIN-Normen, etc, die der Hobbybastler ja auch
>> gar nicht alle kennen kann, deren Missachtung aber mitunter ihm selbst zum
>> Nachteil gereichen können.
>>
>
> +1, Verantwortung liegt beim Knotenbetreiber, Unterstützung vom Verein
> gerade im Bezug auf komplexe Gesetzliche Bestimmungen ist sicher
> wünschenswert, und was ich so in Joe's Mails letzterzeit gelesen habe
> dürfte es das Angebot mitlerweile auch geben.
>
> Ein Statiker, ein Sat-Monteur. Letztlich liegt es wieder in der
> Eigenverantwortung - an die ich hier gerne appelliere.
>
Auf der einen Seite verneinst du die Mündigkeit des (potentiellen)
Knotenbetreibers, auf der anderen seite appelierst du an die
Eigenverwantwortung desselben. Ich sehe da einen Wiederspruch.
> Auch etwaige Sat- oder Fernsehantennen sind oft höchst abenteuerlich
> montiert. Bei einem Freund beispielsweise sind mehrere "so nicht"-Antennen
> montiert. Die Art des Blitzschutzes habe ich besser gar nicht erst
> gesehen...
>
>
> und nach Möglichkeit unterbinden, dass sich hier Leute wie Provider
>> verhalten, und Bekannten gegen Entgelt Knoten aufbauen und dann von der
>> Community einfordern, dass deren Route bis zum Uplink stabil und
>> zuverlässig zu funktionieren hat.
>>
>> Deine Bedenken sind nachvollziehbar. In Deiner Argumentationslinie sehe
>> ich eine zu starke Verallgemeinerung:
>>
> ...
>
> ...
>>
> Hmm. Ich glaube für den Großteil deiner Punkte in a) bis c) bekommst du
> von mir ein simples ACK(nowledged).
> Mit als Provider verhalten meinte ich lediglich seinen (naiven) Kunden
> gegenüber, nicht gegenüber dem Gesetz.
>
> Ich hatte das ganze nicht als Anklage gemeint, und schon gar nicht als
> Anklage einzelner Personen die ich kennen würde. Ich habe nur über diverse
> Gerüchte das Gefühl bekommen, dass da durchaus so manches in die Richtung
> läuft, und wollte meinem Unmut darüber Ausdruck verschaffen.
>
> Die Unmutsäußerung ist Dein gutes Recht, aber Du kannst in letzter
> Konsequenz nicht verbieten, dass jemand im Umfeld von Funkfeuer
> gewerblicher Tätigkeit nachgeht.
> Wenn allerdings eine Leistung unter dem Namen "Funkfeuer" verkauft wird,
> aber faktisch nicht Funkfeuer zuzurechnen ist, hat der Vorstand und hier
> insbesondere der Obmann schon gewisse Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.
> Problematisch ist dabei wieder die von den Gründern gewollt offene und
> nicht gerade hierarchische Bauweise der Community, die geradezu schreit:
> "Nütz mich aus!".
> Im Einzelfall wird ein Gespräch sicherlich sinnvoll sein.
>
+1.
> d) Zuverlässigere Verbindungen sind sicherlich auch das Forschungsziel
>> dieses experimentellen Netzes. Wozu sonst treiben wir den Aufwand? Zur
>> Urlaubs- und Weihnachtsgeldvernichtung in Abwesenheit lohnenderer
>> Investitionsmöglichkeiten?!
>> Was nützt freie Infrastruktur, wenn sie im Fall des Falles nicht einmal
>> halbwegs stabil funktioniert?
>>
>
> Sicher sind zuverlässige Verbindunge ein Ziel, aber eines, dass man
> meiner Meinung nach eher durch Redundanz der Routen zum Uplink erreichen
> sollte, als über sozialen Druck auf Knotenbetreiber deren Zuverlässigkeit
> hoch zu halten.
>
> Ich widerspreche: soziale Lösungen sind nicht mit einem rein
> technologischen Ansatz zu lösen; Rein technologische Probleme sind nicht
> mit einem rein sozialen Ansatz zu lösen. Ein gemischter Ansatz ist
> sicherlich besser geeignet. Und ja, ob Du willst oder nicht: sozialen Druck
> gibt es zu Recht:
> Bei einer Fehlkonfiguration, die sich auswirkt, funktioniert die
> Kommunikation ja plötzlich auch ;-)
>
Auch nicht immer ;) Manchmal endet eine Fehlkonfiguration dann einfach in
einem sehr hohem LQMult um den "Übeltäter" aus dem Netz auszuschließen,
oder? ;)
> e) Sozialer Aspekt: wenn Personen aus "sozial schwachen Schichten"
>> (kann ich schön politisch korrekt sein ;) das Netz für ihre Bedürfnisse
>> nutzen, was sie prinzipiell auch tun können, da das Netz für alle
>> Teilnehmer, die einen Node betreiben, offen steht, so erfüllen wir auch
>> damit einen gemeinnützigen Dienst an der Gesellschaft. Diesen Dienst dann
>> unter dem Anspruch zu betreiben, dass es sowieso nie funktionieren soll,
>> weil es sonst "providerartig", nein, schlimmer noch: "fast schon
>> kommerziell" erscheinen könnte, halte ich für einen nicht unbedingt der
>> Sache angemessenen Zugang zum Problem. Ich denke nicht, dass beispielsweise
>> "Drei" mit der "Initiative 100" Funkfeuer als Konkurrenten betrachten
>> würde, noch denke ich, dass A1 oder andere Unternehmen ein über PR-Aktionen
>> hinausgehendes, hohes Interesse daran hätten, Zugänge zu verschenken. (Die
>> Sozialtarifierung erfolgt meines Wissen nämlich in der Regel über Zuschüsse
>> vom Bundessozialamt, die wiederum aus Steuergeldern aufgebracht werden und
>> für die eigene Verträge mit zwischen Bundessozialamt und ausgewählten
>> Providern erfolgen. Wie alle Zuschüsse unterliegt das einer gewissen
>> bürokratischen Hürde, die sich Leute, die schon ganz andere Probleme haben,
>> mitunter nicht antun werden oder wegen Versäumung von Fristen
>> herausfallen.).
>>
>
> Ja, ist sicher ein edles Ziel, jedoch wenns um einen günstigen und
> zuverlässigen Netzzugang geht, wäre Funkfeuer sicher nicht der erste
> Vorschlag den ich tätigen würde, zumindest derzeit nicht. Ein wartungsarmer
> Knotenaufbau (nicht sowas was ich am Dach habe) kostet mehrere 100€, und um
> auch zuverlässig zu sein sollten Links mit mehreren Gegenstellen
> geschlossen werden. Um die Kosten kann man einen günstigen Datentarif für 5
> Jahre finanzieren, und vermutlich muss lange vor Ablauf dieser Jahre der
> Knoten schon modifiziert werden, wegen Wegfall von Nachbarknoten oder
> Hardwaredefekt, oder neuen Technologien auf Nachbarknoten, usw.
>
> Wie gesagt: wir stehen nicht in Konkurrenz zu einem dieser Anbieter. Wenn
> also jemand aus sozialen Gründen einen Knoten "spendiert", so soll dies
> aber andererseits kein Danaergeschenk sein. Also insofern sollte schon ein
> gewisses Bemühen da sein, eine Mindestverfügbarkeit anstreben, sie
> allenfalls als internen Richtwert des jeweiligen Betreibers auch zu
> quantifizieren.
>
Wie schon erwähnt, Ein Funkfeuer-Knoten ist vom Kosten-Nutzen-Faktor her
sicher nicht die günstigste Internet-Anbindung die man in Österreich
bekommen kann, und wenn jemand aus sozialen gründen einem Bekannten einen
Internetanbindung spendieren will, gibts bessere Alternativen.
Aber die Darstellen der Uptime (die wir ja mittels smokeping kennen) in der
Map wäre ein ganz nettes Mittel um zu sehen, wo die zuverlässigen Knoten
hängen.
> ...
>>
>> ...
>> Diese technischen Entscheidungen liegen außerhalb meiner Expertise,
>> aber bevor man solche tiefgreifenden Änderungen beschließt, wäre es imho
>> sinnvoll, eine größere Arbeitsgruppe zu bilden, die sich damit beschäftigt.
>> (ähnlich wie bei IPv6)
>>
>>
>> Aus diesem Grund habe ich diese erste Diskussionsgrundlage in der Wiki
>> dazu erstellt und um Meinungen gebeten. Nichts anderes als die Einladung
>> zur Schaffung einer Arbeitsgruppe, wenn es denn überhaupt die erforderliche
>> Innovationshöhe und faktische Eignung besitzt, ist in der Publikation zu
>> sehen.
>> Ich würde mich sehr freuen, wenn wir gewachsene Strukturen und
>> Nutzungsparadigmen unter diesen Aspekten neu bewerteten und überlegten, ob
>> und wie man Dinge besser machen kann.
>> Es sind in diesem Stadium sicher noch ausreichend Denkfehler darin
>> verborgen, die auszubügeln jeder herzlichst eingeladen ist.
>> Ob das völliger Blödsinn, ein Quantensprung oder irgendwas dazwischen
>> ist, muss in letzter Konsequenz sowieso die Community entscheiden.
>> Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob man Gegensätze, sich in der
>> Vergangenheit entwickelt haben, vereinen könnte. Ich rechne mit und ersuche
>> um Kritik, bessere Vorschläge, fortführende Informationen - insbesondere zu
>> OLSR-NG.
>> Bei IPv6 und NAT64 ist sowie die IPv6-Arbeitsgruppe gefordert,
>> Überlegungen dazu einzubringen - würdest Du da bitte gleich einmal die
>> Koordination übernehmen?
>>
>
> Ich kann Stefan mal drauf ansprechen, ich weis leider nicht so wirklich
> wovon du hier sprichst.
>
> Stefan sollte die nötigen Infos schon haben - zumindest den Aufsatz von
> Wirtz et. al. - hat er von mir bekommen und auf Discuss liest er, glaube
> ich, mit.
> Sonst stehen wir eh immer wieder in Kontakt, trotzdem würde ich mich
> darüber freuen, wenn ihr die Probleme auch aus unterschiedlichen
> Sichtweisen und auch mit unterschiedlichem Wissensstand besprecht - so
> entstehen die richtigen Fragestellungen für eine rollenspezifische Analyse
> der Vor- und Nachteile.
>
>
>
>
>> Danke für die vielen "+1" und auch die gegensätzlichen Meinungen.
>>
>
> Bitte, gern geschehen :)
>
> :) "Feedback is a gift" (:
>
> In diesem Sinne vermisse ich fast die "giftigeren" Kommentare ;)
>
Dafür liegen unsere Meinungen wahrscheinlich nicht weit genug auseinander ;)
> Eine kleine persönliche Anmerkung: Du würdest auf den Listen vermutlich
> mehr Antworten bekommen, wenn du dich kürzer fassen würdest. Mir bereitet
> es Vergnügen mich mit einer hoch-intelektuellen Person wie dir zu
> unterhalten, aber Ich hab jetzt gut eine Stunde gebraucht um mich durch
> deine Mail zu kämpfen, und viele andere die durchaus wahrscheinlich auch
> sinnvolle Beiträge leisten könnten, nehmen sich diese Zeit einfach nicht.
>
> Danke für die Rosen und die schmeichelhafte Überbewertung einerseits und
> die positive Kritik andererseits :) Ich weiß eh, dass ich mich nicht kurz
> fassen kann. Das macht aber nichts, denn ich meine: oft reicht eine kleine,
> dafür wohl informierte Zielgruppe, um die nötige Wirkung zu entfalten.
>
Nunja, ich hab eben schon von mehreren Seiten gehört, dass man sich die
Zeit nicht nehmen kann/will solche Monster-Emails zu lesen geschweige denn
darauf zu antworten. Wodurch der erwünschte Effekt (anregen einer
Diskussion / einen Denkanstoß geben, ...?) häufig wohl leider nicht
erziehlt wird.
LG, Thomas
>
> LG
> Erich
>
-------------- nächster Teil --------------
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