[Wien] something completely different: "Netzwerk" in einer Wohnhausanlage
Erich N. Pekarek
(spam-protected)
Mi Aug 22 23:40:42 CEST 2012
Hallo!
Von den "mach einen Ethernetstecker drauf"-Varianten halte ich
persönlich nicht viel. Ich habe ein ähnliches Thema bezüglich ungenutzer
(zurückgelassener) SETRA-Kabel vor geraumer Zeit hier angesprochen und
wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das zwar machbar, aber nicht
besonders empfehlenswert ist.
Es gibt für genau diesen Zweck (meistens für Hotels) Mini-DSLAMs,
respektive VDSL Switches.
http://geizhals.at/?in=&fs=dslam
Die DSLAMs kosten nicht wenig, aber ein Gerät mit 24 Ports schlägt sich
mit ca. EUR 70 pro User zu Buche. Das passende Endgerät macht ca. noch
einmal soviel aus. (Standard-DSL-Modem mit WLAN-Router). Von "Planet"
gibt es einen 48-Port-DSLAM etwa zum selben Preis, sodass hier EUR 35
bei Vollauslastung zu erwarten sind. Auch die Homepage von Zyxel ist
diesbezüglich recht informativ.
Für einzelne Verkabelungen reicht wohl auch ein Master-Modem
http://geizhals.at/404760
plus Client. Die gibt es auch im Set. (Die Clients sind u.U.
multiprotokollfähig und somit auch für kommerzielle Anbieter nutzbar).
Dann gibt es noch die "Ethernet-Verlängerungen", die ebenfalls
DSL-Chipsätze enthalten, aber proprietär arbeiten - zu finden unter:
http://geizhals.at/?cat=transc
Mehr Auswahl gibt es beim Preisvergleich über Europa.
Ich habe all dies noch nicht getestet, aber meines Erachtens ist die
DSLAM-Lösung der Weg, den ich einschlagen würde, wenn eine
Neuverkabelung nicht möglich ist. Empfehlen kann ich es mangels
Erfahrung nicht, aber die Telekom macht mit den Outdoor-DSLAMs auch
nichts anderes. Außerdem ist diese Technologie auf Telefonleitungen
fehlertoleranter als die "Ethernet"-Variante.
Auf alle Fälle sollten die Kabelstrecken vorher gemessen werden. Unter
Umständen kann als Pilotversuch ein Master-/Client-Modem-Paar genutzt
werden - da sind die Kosten überschaubar für einen kleinen Feldversuch.
Stromkosten - unbekannt.
Datenraten - bei VDSL2 Profil 30a max 200 Mbit (Up+Downstream), bei 17a
etwa die Hälfte. Gigabit-Ethernet ist bei dieser Verkabelung sowieso
nicht zu erwarten.
Offen ist die Frage, ob der Betrieb zulässig ist und, ob damit nicht der
legitime T-DSL-Anschluss eines der restlichen Teilnehmer gestört wird.
Inwieweit DSL-Profile und Frequenzen in so einem Fall abgestimmt werden
müssen, kann ich daher nicht sagen.
Es empfiehlt sich die Lektüre der Datenblätter der Hersteller.
Sodann bleiben etwaige rechtliche Fragen (Nutzung der Leitungen, Störung
bestehender Anschlüsse, Regulatorisches, Landesgesetze ...). Keine
Ahnung, wie das die deutschen Nachbarn geregelt haben. Bitte um
Rückmeldung - es würde mich interessieren.
Viel Erfolg beim Vernetzen!
LG
Erich
Am 2012-08-21 20:16, schrieb Sven Engelberger:
> Liebe Gemeinde,
>
> Da ich bei diesen Themen nicht so bewandert bin, meine Frage an Euch
> ob so etwas geht:
>
> Eine Ferienwohnhausanlage in Norddeutschland erbaut 1961
> 64 Wohnungen
> Jede Wohnung hat einen Festnetzanschluss fürs Telefon.
> Die Leitungen von den Wohnungen sind in den Keller geführt und sind
> dort in einem Blechschrank an die Amtsleitungen angeschlossen.
> Kaum einer verwendet noch Festnetz, die meisten haben inzwischen
> Mobiltelefone.
> Es gibt eine Leitung für die Hausmeisterbetriebsräume, an die ein
> Internetrouter angeschlossen werden soll.
>
> *Gibt es einen Router und dazu passende Switches (Verteiler), an die
> die vorhandenen hausinternen Telefonleitungen angeschlossen werden
> können, sodaß in jeder Wohnung (in der das gewünscht wird (und
> gegebenenfalls auf das Festnetz verzichtet wird)) an der Telefonbuchse
> ein "Internetsignal" ankommt, welches dann wohnungsintern mit einem
> kleinen Accespoint zugänglich gemacht werden kann?
> *Es wäre kein Problem, wenn man die Telefonbuchsen in den Wohnungen
> durch etwas anderes ersetzen müsste.
>
> Theoretisch müßte sowas doch funktionieren, da ja jeder einzelne über
> seinen Festnetzanschluß einen Router installieren könnte, in beiden
> Fällen müßen die Daten durch die selben Drähte.
>
> Der Sinn wäre, daß man
> 1. nicht neu verkabeln müßte (sternförmige Netzwerkverkabelung), also
> keine Stemmarbeiten!
> 2. sich die Kosten für den Internetzugang teilen könnte, da man im
> wesentlichen nur seinen Emailverkehr und kleinere Internetrecherchen
> (Wetter, Flug buchen, etc., kein videostreaming) abwickeln würde, und
> für die paar Wochen nicht für das ganze Jahr Festnetzanschluß +
> Internetanschluß bezahlen müßte.
> 3. jeder kann, aber keiner muß mitmachen.
>
> Für den Fall, daß sich 1 Internetzugang als zu langsam herausstellt,
> wäre eine Erweiterbarkeit etappenweise sinnvoll.
>
> Ich hoffe, ich hab mein Anliegen verständlich beschrieben u. Ihr könnt
> mich beraten
> DI. Sven Engelberger
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