[Voip] fax

Clemens Zauner (spam-protected)
Thu Feb 23 14:07:20 CET 2006


On Thu, 23 Feb 2006, Andreas Marksteiner wrote:

> > Ja. G.711 Codec verwenden; die Buffer für die Line runter,
> > Echo-cancellation, Comfort-Noise & Noise suppression aus.
> 
> Danke. Ja klar das war schon so ziemlich alles in unserem ersten Versuch
> enthalten (speziell Codec, aber auch die anderen Punkte wurden bedacht).

Gut. Achtung bei den ATA's: du "offerierst" auch Codects ans Gateway ...
 
> Es stellte sich die Frage, was der Telekom Gateway (incoming - 0780) bzw.
> Sipdiscount (outgoing) mit dem Signal macht und ob nicht irgendwo auf der
> Leitung (unabhängig von unseren Server Settings, ausserhalb unseres
> Einflussbereichs) mal komprimiert/optimiert wird.

Das Gateway macht abhängig von dem was glaubt was "richtig" ist; im 
idealfall gar nix. AFAIR kommt da TA-Seitig G.711a rein. Wenn die
Gegenstelle (ATA) das als inbound-codec hat, sollte dieses keine
"verwurschtelungen" an den Daten Vornehmen (also requantisierung oder
ähnliches). Also versuche mal dem Gateway einfach "nur" G.711a
als "verständlichen" Codec zu offerieren, damit es keine Möglichkeit
hat irgendwas "besser" zu machen.

Ich hatte da vor 2 Jahren diesbezüglich mit den InAlps-Dingern gespielt,
die machen so (= sehr brav). Das eigentliche Problem ist nicht mal eine
etwaige Requantisierung (auch wenn die zu unschönen Signalartefakten
führt) - sondern das kaum mehr vorhersagbare Zeitverhalten des Systems
(das ist bei Black-boxed hardware-Lösungen allerdings etwas besser als
z.B: Asterisk unter einem OS). Die quantisierende Applikation rennt 
nämlich im User-space, sprich kommt nur zu bestimmten, diskreten
zeitfenstern zum Zug (durch den Scheduler). Das schlägt dann wesentlich
häuffiger zu, als zum Beispiel "delay" auf der Line (eine Symmetrische
SDSL muss schon bummnagelzu sein, damit der Delay merkbar nach oben
geht).

Bei diesem ganzen Signal-gedöns geht es IMO primär um ein absolut
vorhersagbares zeitliches Verhalten, das hypsch konstant ist. 100ms
Signal-delay sind *kein* problem - du kannst ja auch stressfrei in
die USA faxen (über POTS). Ein typsiches Multi-purpose-OS ist da
eher Kontraproduktiv, IMO. Realtime-Extensions oder überhaupt sowas
als Grundlage sind da eher ein muss (rennt Asterisk eigentlich unter
QNX?).

Irgendwer hat mal da eine "anleitung" für FreeBSD geschrieben (als
Gateway) - was bei mir hängengeblieben ist, ist dass man da am 
besten richtung polling wechselt, Disk-IO gleich ganz vergisst
und mit einer mindestens 2 kHz Clockrate fährt. Bei Verbot sonstiger
anwendungen. Das hatte zwar nix mit Fax zu tun, sondern mit Voice-Box;
aber da traten einfach die zeitlichen Quantisierungseffekte beim 
Wandeln G.711<->wav auf (oder so).

Am allereinfachsten ist es natürlich einfach am Signal nicht rumzufrickeln
und im Prinzip den ISDN-Datenstrom einfach in den Media-Stream zu kippen
und umgekehrt.

cu
	Clemens.



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