[Discuss] die entwicklung von funkfeuer
Erich N. Pekarek
(spam-protected)
So Mai 24 12:04:20 CEST 2015
Hallo!
Am 2015-05-24 um 09:48 schrieb Paul Fuxjaeger:
> On 23.05.15 10:12, Armin Medosch wrote:
>> Ich habe mich jetzt ca ein jahr lang mit Guifi.net und Freifunk
>> beschaeftigt. Im Vergleich dazu schneidet Funkfeuer einfach sehr
>> schlecht ab.
> Again, ZERO points for Austria? Noooo...
> Naja, ich bin sicher dass ALLE Funkfeuer AktivistInnen bessere Frisuren
> haben (als die Make-Nix-Makes).
:)
Press ESC to quit.
> Die Kritikpunkte tun weh (ich kann sie relativ locker wegstecken, weil
> ich erst seit kurzem aktiv dabei bin) und wir könnten jetzt beginnen
> manche Punkte ungerecht zu nennen oder eine Schuld-Diskussion dran hängen.
Apropos Diskussion, mein sehr ausführliches Antwort-E-Mail gestrigen
Datums hängt noch in der Moderation.
> Das machen wir jetzt nicht, oder?
Doch! Einer Streitaufforderung dieser Art sollte man stets nachkommen!
Einige Passagen seines Mails sind nicht nur unzutreffend, sondern sie
werten auf eine Weise, dass er sich in seiner Rolle als selbsternennter
"Beobachter von Außen" (im Sinne eines objektiven Beobachters) schlicht
selbst diskreditiert hat.
Seine abwertenden Bemerkungen über "alte Männer", seine zur Schau
gestellte Recherchekompetenz (siehe angeblich fehlende Legende, die er
als "Agenda" bezeichnet hat, wie auch seine sonst starke Polemik auf der
Grundlage einer stets vorhandenen Verwechslung von "Frei" und "Gratis"¹
(schreien doch förmlich nach sachlicher Kritik als Gegengewicht dazu.
Und hinsichtlich der "Geschlossenheit": gerade erste eine
Vereinsstruktur garantiert den Einzelnen Stimmrechte bei
richtungsweisenden Entscheidungen der Gemeinschaft und stellt für mich
somit den Inbegriff einer demokratischen Offenheit im Gegensatz zu
Vorstandsvereinen und inflationär-basisdemokratischen Systemen dar.
Ich denke schon, dass wir den Dialog mit ihm suchen sollten: Wer weiß,
vielleicht können beide Seiten daraus lernen. Eine gute Streitkultur
will geübt werden und sie bedeutet -richtig gemacht- stets Entwicklung.
Stellvertretend für unsere "Alten Männer" fordere ich aber darüber
hinaus Armins Entschuldigung für diese absolut entbehrliche, verbale
Entgleisung ein:
Es kann nicht geduldet werden, dass einige unserer Mitglieder, deren
Wissen, Kompetenz und Hilfe für uns von unschätzbarem Wert sind, auf
eine solche Weise aufgrund ihres Alters herabgesetzt werden.
LG
Erich
1: "Free software is a matter of liberty, not price. To understand the
concept, you should think of free as in free speech, not as in free beer."
—Richard Stallman^
<https://en.wikipedia.org/wiki/Gratis_versus_libre#cite_note-4>
> ----
>
> Alternativ-Vorschlag:
>
> ...
> Mit dem Ziel herauszuarbeiten was UNS (aka die Leute die in den nächsten
> Jahren Zeit reinstecken wollen und können) wirklich wichtig ist? Welche
> Faktoren sind die Entscheidenden damit wir dorthin kommen?
Manpower, Divide et Impera. Das alte Problem.
> Mich würde interessieren ob man bei der Analyse der erfolgreicheren
> Netze gut erkennen kann was deren gemeinsamer Nukleus ist.
Politischer Aktionismus, eigene wirtschaftliche Interessen,
Positionierung als Provider.
Gratishardwareaktionen
Ich möchte nicht, dass wir uns in diese Richtung bewegen, denn ich sehe
Funkfeuer als eine neutrale Plattform, die Grundlagen erarbeitet und
Konzepte erprobt, die die Allgemeinheit (darunter natürlich auch
kommerzielle Anbieter - siehe unten) nützt.
> auf http://www.thenextlayer.org/node/1323 steht im Moment:
>
> "An important aspect of self-organisation would be provided by
> organizing workshops in regular intervals and having local meeting
> points which allow people to come together and share ideas, knowledge,
> skills, technologies."
Leider haben die Vorstände der jüngeren Vergangenheit diese Tradition
der "0xFF Testtage" nicht fortgeführt.
> Was sind die Schlüssel-Faktoren für die Entstehung *und
> Aufrechterhaltung* dieser wesentlichen Struktur? Ich hab die alten Hasen
> gefragt warum die FF Core-Treffen und Testtage so selten geworden sind
> in den letzten Jahren - und ich versteh es noch immer nicht. Es muss
> einen *strukturellen* Faktor geben - denn Einzelpersonen kommen und
> gehen immer (Kinder kriegen, Jobwechsel, Ortswechsel, etc).
Fehlende Manpower, fehlender Delegationswille oder mangelnde
Delegationskompetenz, mangelndes Reporting.
Ursache: 0xFF = Freizeitaktivität.
> Ist kommerzielles Netz einfach zu gut im Moment? Wie viele Leute haben
> zur Zeit ein Problem ihre Kommunikationsbedürfnisse *in Wien* von
> kommerziellen Angeboten (gefühlt uneingeschränkt) befriedigt zu bekommen?
Ein Auszug der Quintessenzen aus Gesprächen mit Nachbarn und Behörden
zum Thema "Freie Netze" und "Funkfeuer" im Speziellen:
"Wozu brauch ich das? - Ich hab eh meinen Willi."
"Hörts auf mich zu verstrahlen!"
"Nein Danke!"
"Alles Illegal!"
Ich denke, dass die Idee hierzulande generell als "Spinnerei" und
"unnötiger Aufwand" vorbelastet ist und uns eine Lobby fehlt.
> ----
> Also: lasst uns im Laufe der nächsten paar Monate ein paar Meetups
> organisieren - mit dem erklärten Ziel einen gemeinsamen Plan für
> "Funkfeuer v2.0" auszuarbeiten.
> ---
Was wir meiner Meinung nach brauchen, ist ein Dachverband "Freie Netze",
in dem die Kompetenzen aus allen Bundesländern gebündelt und den
Communities zur Verfügung gestellt werden. Dieser sollte weiterhin
weitestgehend politisch neutral agieren und vorrangig die Kommunikation
mit Behörden und Unternehmen und der breiten Öffentlichkeit (Steigerung
des Bekannheitsgrads der Technologie) führen. Innerhalb dieses Vereins
kann nach Ende der Confine-Beteiligung auch das Forschungsteam
angesiedelt werden.
Allenfalls schlage ich eine stärkere Bindung an Amateurfunker und
Zivilschutzverbände vor.
Die lokalen Communities sollten in Umsetzung der Empfehlungen des
Dachverbandes die Praxiserprobung durchführen.
Es muss mE nicht unbedingt "Funkfeuer" überall im Namen vorkommen, und
ich sperre mich nicht dagegen, dass auch kommerzielle Anbieter dem
Dachverband beitreten, solange sie zum Netz und/oder zur Forschung einen
Beitrag leisten (Kapazitäten, wechselseitige Mitbenutzung von
Teilstrecken (hier könnte es je nach Rolle der jeweiligen Organisation
große Interessenkonflikte geben), Forschungsbeiträge fachlicher oder
finanzieller Art.
Ziele: Die Wirtschaft und Gemeinden sollte "Freie Netze" als Partner
sehen; Die Problematik der kostenspieligen Last-Mile kann der
Eigeninitiative der Betroffenen bei Bedarf überantwortet werden. Das
würde die digitale Entwicklung fördern, die öffentliche Hand entlasten
und Mietleitungskosten reduzieren helfen. Allerdings sehe ich "Freie
Netze" auch in der Pflicht, den Weg für "Bürgerglasfasernetze", als die
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und Durchleitung zwischen (benachbarten)
Grundstücken zu bereiten. Ich bin überzeugt, dass damit die Kosten für
den Breitbandausbau unter Entlastung der öffentlichen Hand und zu
wesentlich geringeren Kosten möglich sein kann, wenn die Konzepte stimmen.
> -paul
LG
Erich
> PS: Ich gehör' zu denen die glauben am Horizont vom Kommerz-Net
> Gewitterwolken zu sehen. Deswegen bin ich aktiv geworden. Und ich glaube
> da kommen noch viele Motivierte dazu in den nächsten Jahren.
Das einzige Problem, dass ich beim "Kommerz-Net", wie Du es nennst,
sehe, ist, dass einerseits die Netzneutralität nicht immer gegeben ist
und, dass der Breitbandausbau falsch verstanden wird. Neubauten bekommen
Glasfaser, Altbauen bekommen nichts. Die Lücke wird mit
Mobilfunk-Breitband gestopft, während die Frequenzen dafür ausgehen und
die Energiekosten für den Betrieb der unzähligen Sender (beim Anbieter
und beim Kunden) steigen.
Aus Sicht der Marktwirtschaft ist diese Entwicklung logisch, bedürfte
aber eines Regulativs. Eine für Konsumenten und Anbieter teure
Frequenzauktion ist volkswirtschaftlich anscheinend nicht dazu geeignet,
eine Nachfragesteigerung bei kabelgebundenen Alternativen zu bewirken.
Und bei unserem Projekt ist das Ende der freien Kapazität bereits
absehbar, weil die 3GPP bereits auf das 5GHz-Band schielt².
2:
http://www.heise.de/netze/meldung/IEEE-Tagung-LTE-Koexistenz-Patentquerelen-und-Langstrecken-WLAN-2659079.html
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