[Wien] Node Engerthstraße Ecke Innstraße
Erich N. Pekarek
(spam-protected)
Mi Okt 16 00:57:22 CEST 2013
Hallo!
Am 2013-10-15 21:54, schrieb Max:
...
Die anderen Fragen überlasse ich Deiner Nachbarschaft oder einem dort
mehr ortskundigen Funkfeuer-Teilnehmer
> 2.) Strahlenbelastung anderer Mieter: Die größte Sorge des
> Hausverwalters lag bei möglichen Beschwerden durch andere Mieter. Er hat
Das Thema kommt immer wieder... es lebe vor allem der Nocebo-Effekt (1).
Der Hausverwalter sollte dem Mieter folgende Gegenfragen stellen -wie
Petr schon angedeutet hat...
* Haben Sie ein Handy?
o Allein die Sendeleistung eines Mobiltelefons liegt im GSM-Band
900MHz bei bis zu 2 W, bei 1800 MHz bei 1 Watt bei UMTS bei bis
zu 0,25 Watt. (2)
+ Tragen Sie das Handy am Körper?
# Dann wird ihn auch der SAR-Wert (3) interessieren.
o (Vom Sender fange ich gar nicht erst an - man möge selbst
nachlesen (7).)
* Besitzen Sie oder einer Ihrer Nachbarn ein Schnurlostelefon?
o (4) bis zu 250mW...
* Verwenden Sie oder einer Ihrer Nachbarn "Internet über die
Steckdose" - u.a. auch als "DLAN", Homeplug, Homeplug AV, etc...
bezeichnet?
o (5) Gratulation Sie haben neben einer Verkabelung über ein
verdrahtetes Netzwerk, das mit ungeschirmten Stromkabeln im
ganzen Haus eine riesige Funkanlage im Bereich 4-21 Mhz
darstellt und über Grundstücksgrenzen hinweg funken kann.
* Besitzen Sie einen Mikrowellenherd?
o Gratulation: die zulässige Leckstrahlung liegt nach DIN EN
60335-2-25 bei 5 cm Abstand bei 50 W / m² (6); WLAN im selben
Frequenzband: max 100mW Ausgangsleistung....
Die Liste läßt sich weiter fortsetzen...
Wenn er auch nur eine der Fragen mit ja beantworten muss, dann sollte er
sich wegen der EM-Exposition durch einen WLAN-Sender nicht wirklich
aufregen...
Die maximal erlaubte Sendeleistung von WLAN auf 2,4GHz ist 100mW = 20 dB.
Die maximal erlaubte Sendeleistung von WLAN auf 5GHz -unter gewissen
Bedingungen- auf den Außenkanälen ist 1000mW = 30 dB.
Die RTR hat nützliche Informationen (8), weiters hilft die verlinkte (9)
Umrechnungstabelle.
> jenen Funker als Beispiel angeführt, wo ein anderer Mieter dann per
> Messungen usw sich beschwert hat.
Da kann man in der Stadt sehr viel messen... Ich würde mir an seiner
Stelle um die kommerziellen Mobilfunkanbieter und den Mikrowellenherd
und digitales Fernsehen mehr Sorgen machen...
Aber auch hier gibt es einen Grundsatz: die Entfernung macht's...
Stichwort: Freiraumdämpfung.
> Wie schwierig wäre es hier, die Richtcharacteristik anzupassen,
> sodass man dem Hausverwalter hier Zusicherungen machen könnte, falls er
> welche verlangt? -- Gibt's hier schon andere Beispiele in Wien?
Es gibt Richtfunkantennen und Antennenrouter, beispielsweise als
Schüssel. Bei letzteren ist Vorsicht geboten, da die Sendeleistung
sehr,sehr klein gewählt werden muss, um noch legal zu sein - bei diesen
Antennen ist die beste Richtwirkung zu erreichen. Die schlechteste
Richtwirkung hat eine Omniantenne.
Es gibt verschiedene Antennen mit unterschiedlicher Charakteristik. Der
Hausverwalter kann Dir bei Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte (EIRP,
je nach Band) sachlich gerechtfertigt allenfalls optische oder bauliche
Auflagen zur Erfüllung vorschreiben, sowie einen Blitzschutz. Einen
Fachbetrieb mit der Installation zu beauftragen ist sicherlich
förderlich um Bedenken auszuräumen.
Eine möglichst unauffällige Antenne/einen Außenrouter mit Antenne zu
verwenden kann unter Umständen helfen, den Nocebo-Effekt zu lindern.
Mobilfunker bauen beispielsweise auch deswegen um manche Antennenmasten
eine Kaminattrappe (sieht wie ein gemauerter Kamin aus).
> 3.) Mast aufstellen, Kosten: Ich habe ihn leider nicht explizit
> danach gefragt. Aber von einem vorhandenen Mast hat er nicht gesprochen,
> sondern, dass man einen neuen Mast aufstellen müsste. Ich denke, wenn
> man einen Mast neu aufstellen muss, dann wird mir das ganze zu teuer.
Die Kosten für die Installation einer terrestrischen Fernseh- oder
Satellitenantenne sind noch am ehesten vergleichbar.
> 4.) Begehung des Daches: Wie oft muss man so eine
> Antennen-Installation physikalisch angreifen wenn sie mal rennt? Was
Frei nach Karl Auer: Wenn sie rennt, würde ich auch eher schnell
weglaufen ;-)
Orientiere Dich an dem was ein Sat-Monteur raten würde, respektive am
Hausherren - wenn Rauchfangkehrer, Dachdecker, Elektriker (Überprüfung
des Blitzschutzes) etc eine Begehung machen, werden sie wohl schon aus
Eigeninteresse diesen auf Probleme für die Sicherheit hinweisen. Wenn
keine Gefahr im Verzug ist, oder nicht gerade Wartungen an einem
Antennenrouter/Outdoor-Router (Antenne mit Router in einem Gerät)
erforderlich sind, besteht ansonsten meines Wissens keine Veranlassung
eine fachgerechte Installation außer bei begründetem Verdacht (zB nach
schwerem Sturm, nicht oberflächlichen Rostschäden, ...) tiefergehend
periodisch zu überprüfen. Näheres weiß sicher ein Fachbetrieb.
> sagen Eure Erfahrungswerte?
> Der Hausverwalter will definitiv jedesmal einen ausgewiesenen Fachmann
> dabei haben wenn ich dort etwas machen will.
Das ist prinzipiell kein Fehler und das ist sein gutes Recht, denn
Dachbegehungen und Arbeiten am Dach sind ja ihrer Art nach nie völlig
ungefährlich. (Dachziegel können abbrechen)...
SG
Erich
[1] http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0905051.htm,
http://de.wikipedia.org/wiki/Nocebo-Effekt
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Mobiltelefon
[3] http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0904071.htm
[4]
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Enhanced_Cordless_Telecommunications
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/HomePlug
[6] http://www.risiko-elektrosmog.de/Elektrosmog/Wohnung/Mikrowelle.htm
[7] http://www.senderkataster.at/
[8] https://www.rtr.at/de/tk/FRQ_spectrum
[9] http://www.meconet.de/de/service/hochfrequenz/db-in-watt/index.html
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