[IPv6-wien] Neue Inhalte auf www.ipv6.wien.funkfeuer.at
Erich N. Pekarek
(spam-protected)
Tue Mar 26 00:20:25 CET 2013
Hallo!
Vorab: ersetze bitte das PDF gegen eines, bei dem man problemlos
Copy-n-paste in einer Zeile machen kann...Zitieren wir sonst erschwert...
Da Du mich aufgefordert hast, die inhaltlichen Bedenken über die Liste
zu senden, obgleich wir "in der Gruppe" übereinkommen sind, dass dies in
breiter aufgestellten Listen nicht getan werden sollte (soviel zum Wert
der Beschlüsse "der Gruppe"), sende ich diese nun:
Am 2013-03-25 13:44, schrieb Stefan Schultheis (home):
...
>
> Hinsichtlich der Transition-Netzwerke besteht daher kein Bedarf an
> Verteilung weiterer Hostnetze (network-specific prefix).
>
> OK, bestätigt das vorliegende Konzept.
Im Gegenteil, denn das sieht Teil 2 ja vor "/112".
Im Übrigen gibt es bereits bei jeder unserer bestehenden IPv4-Adressen
ein vollständiges Transition-Konzept: 6to4.
Wenn wir uns also einbilden, dass wir ein 4to6/6to4 Mapping-Schema
brauchen: hier ist es....mitsamt /48-Präfix pro Adresse und somit in der
weiteren Vergabe wieder der Best practice von RFC6177 entsprechend.
> Die Nutzung des "well-known prefix" /96 erscheint für die in
> unserem Netz vorherrschende Problemstellung aus Erwägungsgründen
> eher zweckmäßig:
>
> /96 verhindert die künftige Nutzung der 8 Bits, die im vorigen Mail
> "u" genannt wurden.
Laut der Tabelle des RFCs sind sie dann gerade nicht reserviert. IPv4
hat nur 32 Bit. 128-32=96.
Worin besteht der Vorteil eines größeren Prefixes, wenn es um nur eine
und genau eine Adresse geht?
Weiterer Vorteil: für Dotted-Quad-Notation brauche ich keinen Rechner...
> Die Gruppe hat sich dagegen entschieden. Es gibt Argumente dafür und
> dagegen und immer mehrere gültige Ansätze, die Gruppe hat sich
> entschieden.
Ein Teil dieser Gruppe, darunter auch Joe, hatte anscheinend
unterschiedliche Auffassungen vom Begriff und dem Zweck des Mappings.
Ich stelle aufgrund dieses Irrtums diese (Nicht-)Entscheidung und den
Wert dieser (Nicht-)Entscheidung, sowie das gewählte Forum in der Folge
die Bindungswirkung der (Nicht-)Entscheidung (=Nullum) somit in Frage.
> 1. Die Vergabe erfolgt aus Gründen der Kompatibilität u.z. jeweils
> um ein einzelnes, bestehendes IPv4-only-Interface aus Sicht des
> IPv6-Netzes erreichbar zu machen. (Ein Hostnetz ist daher
> sinnlos). Das IPv4-only-Gerät benötigt nur eine Adresse und kein
> Hostnetz; Es versteht auch nicht damit umzugehen. Auch gibt es in
> der Regel somit keine zusammenhängenden Blöcke in unserem Netz.
>
> Das Konzept der Gruppe ermöglicht in der Zukunft auch das automatische
> Adressieren zB. im Zuge eines SW-Updates der Router, was wir sonst
> fallen lassen müssten. Wir sind da gedanklich schon einen Schritt weiter.
Definiere "Automatische Adressierung", ist das das, was Du mir in einem
privaten Mail vom 30.01.2013
so beschrieben hast, ohne die konkrete Umsetzung zu benennen?
"Die Idee ist, mit einem der nächsten Backfire-Releases IPv6 automatisch
zu konfigurieren: auf den 0xFF-Interfaces werden die IPv6-Adressen per
Script aus den IPv4-Adressen generiert und OLSR auch für IPv6 gestartet.
Die LANs bleiben unberührt, auch die FW-Regeln weitreichend (OLSR muss
man schon zulassen)."
Im Firmware-Konzept ist sie bislang nicht bekannt. Von welchen Routern
sprichst Du genau? Beziehst Du auch ältere Geräte mit ein? Was nützt die
beste Autoconfig, wenn alle Nachbarn eines Knotens alte Buffalos und
alte Linksys sind?
Außerdem war eine Autoconfig schon länger auch unter IPv4 geplant und
ist bis jetzt nicht ernsthaft Realität geworden. Zudem halte ich das
generell für keine gute Idee in einem freien Netz. Wir sind schließlich
kein Provider der die CPEs mit TR069 "bearbeitet" und die bisherigen
"Configger" sind nicht gerade intelligent.
"Weiter" kann daher auch weiter hinten sein, denn das was Du mit dem
Schema beschrieben hast, passt damit hinten und vorne nicht zusammen:
Wenn es die Vergabe von IPv6-Hostnetzen an bestehende Router anbelangt,
so ist dies auch innerhalb des Node-basierten Addressraumes möglich und
verhindert Adresskollisionen besser, nämlich insbesondere im Falle der
Netzzusammenlegung mit anderen Communities, wenn RFC1918-Adressen im
Spiel sind. Auch das sollte bedacht werden. RFC1918 würde natürlich
obigem 6to4-Einwand widersprechen und eine automatische Adressierung
behindern.
Siehe- Präsentationsunterlagen: "Skalierbar für andere 0xFF-Communities
(Option)", sowie Konzept.
> 2. Sobald das Gerät Dual-Stack beherrscht, hat es bereits ein
> ausreichend großes Hostnetz aus der Node-Zuteilung und ist daher
> nativ in IPv6 vertreten; Wozu also unnötigerweise nicht nutzbare
> Adressräume hierfür vergeben? Bloß deshalb, weil es geht?! Bei
> Verwendung von network-specific prefixes ist, wie Du richtig
> festgestellt hast, ein Adressraum in der Größe von 8 Bit Länge
> reserviert, was beim "well-known prefix" gerade nicht der Fall ist.
>
> Du kannst gerne /128 adressieren. Ich mache das auch so (mit v4
> gemappt ab Bit 72). Jemand, der's anders machen will, kann das tun.
> Mit unserem Konzept gibt es hier mehrere Möglichkeiten und keine
> Einschränkung. Wir wollen ja auch Gestaltungsfreiheiten lassen, das
> lässt ja IPv6 sehr gut zu und wird auch in den Design Guides empfohlen.
Siehe 3.
Gestaltungsfreiheiten hinsichtlich der Adressierung widersprechen dem
specific-network-prefix-Grundsatz, den ich im Falle von automatisierter
Umsetzung wie NAT64, DNS64 brauche. In dem Fall würde ich ja als Admin
gerade die Basisadresse einheitlich geregelt haben wollen, sonst brauche
ich ja gerade keinen RFC6052, der mir ja gerade statische Elemente
vorschreibt. Zudem ist noch nicht einmal klar ist, wie die Umsetzung der
Transition "Präsentation: Mapping-Mechanismus für IPv4->IPv6" ausschauen
soll. (Momentan ist es ein Schema ohne Mechanismus. Beim Mechanismus
hängt es davon ab, wo dieser implementiert werden soll. Zentral für das
Mesh oder pro Node - dort wo er gebraucht wird.)
Gerade Markus hat mir gegenüber Bedenken diesbezüglich geäußert,
insbesondere hinsichtlich NAT generell.
>
> 3. Vereinfachung: Die Umrechnung ist bei /96 irrelevant, denn es
> gibt die Dotted-Quad-Notation z.B.: "2001:db8::193.238.157.16";
> die Konfiguration wird vereinfacht und daher überschaubarer - auf
> beiden Seiten.
>
> Du erzeugst mit deiner Idee aber eine compatibilty-address, die nicht
> alle unsere Anforderungen erfüllt. Vgl. dazu den Abschnitt
> "Anforderungsprofil" im Adresskonzept. ZB. eine Delegation für rDNS
> etc. sind damit nicht möglich oder nur unter speziellen Aufwand. Das
> wäre eine ziemliche Einschränkung, ist aber hier auch nur ein
> Beispiel. Du darfst nicht aus den Augen verlieren, dass wir die
> gemappte Adresse nicht ausschließlich für Transition-Technologien
> nutzen, sondern als vollwertige IPv6-Adresse ohne Einschränkung.
Dafür hast Du bereits die Node-basierten Hostnetze. Es ist nicht
sinnvoll neben einem Hostnetz pro Interface auch noch ein Mapping-Netz
zu vergeben, respektive, dann, wenn Du das dennoch tust, hast Du den
doppelten Verwaltungsaufwand. -> Tunnelserver und/oder Device plus
Nameserver * 6 bei kleinem Node mit einem Device/2 Interfaces.
Die von Dir erzeugten Mappings entsprechen nicht der Anforderung der
RFC6177-Konformität laut Anforderungsprofil. (zumindest /64; aber 8
reserviert + /72 ist noch nicht /64 gemäß 6177).
Die Mappings sind entgegen dem Anforderungsprofil auch nicht
standortorientiert, sondern orientieren sich rein an vorhandenen
IPv4-Adressen, zur Problematik siehe auch weiter unten.
Durch die Delegation von /56-Hostnetzen ist das Mapping auch nicht
erforderlich. Sollte Mapping erforderlich sein, so erfüllt es innerhalb
des delegierten Netzes jedoch beide vorgenannten Anforderungen - ganz im
Gegensatz zum bisherigen.
Da jede nicht RFC1918-IPv4-Adresse von 6to4 erfasst ist, steht ein
alternatives Mapping zur Verfügung, jedoch nicht für Communities mit
privaten Adressbereichen. Beim Mapping im eigenen Hostnetz stellt dies
jedoch kein Problem dar.
Den Punkt "IPv4-Adressen sollen im Host-Teil des IPv6-Adressraumes
gemappt sein", habe ich schon nach der Erstellung des Papieres scharf
kritisiert.
Dazu besteht nur dann eine Veranlassung, wenn sonst keine Prefixes
delegiert werden und nur aufgrund des Mappings Vergaben erfolgen.
Wir sind damals überein gekommen, dass das kein sinnvoller Weg ist, da
sonst der (eigene) IPv4-Adressraum aufgrund vorhandener Engpässe
innerhalb des Mappings überschritten werden müsste.
Ich ging davon aus, dass Du das Ergebnis der Diskussion eingearbeitet
hättest.
Führen wir uns noch einmal vor Augen wofür ich "IPv6 Addressing of
IPv4/IPv6 Translators" genau brauche:
* Wenn IPv4-only Geräte vorhanden sind:
*
Zitat des Abstracts von RFC6052:
This document discusses the algorithmic translation of an IPv6
address to a corresponding IPv4 address, and vice versa, using only
statically configured information. It defines a well-known prefix
for use in algorithmic translations, while allowing organizations to
also use network-specific prefixes when appropriate. Algorithmic
translation is used in IPv4/IPv6 translators, as well as other types
of proxies and gateways (e.g., for DNS) used in IPv4/IPv6 scenarios.
Also in Kombination entweder mit Umsetzern (NAT-PT, NAT64, ...) oder
Proxies oder Gateways.
Von wo nach wo und überhaupt wo, soll dieser denn zum Einsatz kommen? Es
wäre wichtig das vorher zu wissen, denn davon hängt das Schema ab.
Bedenke, dass es sich um ein Funknetz handelt und wir unnötigen Overhead
tunlichst vermeiden sollten. Ebenso sollte die Abhängigkeit vom
Tunnelserver nicht verstärkt werden.
Warum solltest Du für eine einzelne IPv4-Adresse rDNS delegieren wollen?
Das machen wir doch momentan auch schon nicht.
Sinnvoll ist das für Hostnetze, die pro Knoten vergeben werden und die
RFC6177 eher entsprechen.
Damit das mit "automatischen Übersetzern" funktioniert - und das ist in
unserem Netz der einzig legitime Grund für ein Mapping - braucht es nur
ein /96 Prefix, weil ja nur exakt eine IP-Adresse eines bestehenden
Gerätes (oder einer HNA) nach außen hin (IPv6) erreichbar sein soll. Für
alles andere sind die Hostnetze da, die natives IPv6 vermitteln.
> Vom Privacy-Standpunkt ergeben sich hierbei keine Probleme, da ein
> IPv4-only-Interface beim Mapping ohnedies statisch ausgelegt ist
> und daher keine Verschlechterung gegenüber dem bisherigen Zustand
> eintritt.
>
> Bestätigt das Konzept der Gruppe.
Wozu vergibst Du dann /112er, wenn meine Aussage das Konzept der Gruppe
bestätigt?
>
> Darüber hinaus steht es jedem Nodebetreiber frei, ein abweichendes
> 4-to-6-Mapping innerhalb seiner eigenen Hostnetz selbst
> umzusetzen, wenn daran Bedarf besteht.
>
> Das ist in jeder Variante so.
Dann benötigen wir keine Vorgabe dafür. -> streichen.
> Ich stelle weiterhin den Antrag, den das Mapping betreffenden Teil
> des Konzepts vorerst einmal zu streichen und ans Reißbrett zurück
> zu verweisen.
>
> Da du aus meiner Sicht nur Alternativen aufgezeigt hast und keine
> Probleme mit dem bestehenden Konzept bleibt alles beim alten - sonst
> drehen wir uns ja im Kreis. Es wird immer jemand kommen, der noch eine
> Idee hat, wie man's anders machen kann.
Wenn Dir die zusätzliche Komplexität nicht Grund und der Widerspruch zu
RFC6177 und die sonst fehlende Schlüssigkeit nicht selbst Grund genug
sind, kann ich Dir nicht helfen.
Diesen Teil trotz bestehender Bedenken vor Beginn der Evaluierungsphase
- und da sind wir - auf Biegen und Brechen durchzudrücken, ist ein
Bärendienst an der Community - denn warum sollte man ein fragwürdiges
Konzept umsetzen, dass die schnelle Einführung dadurch verhindert, dass
es die Dinge verkompliziert?
Streichen wir dieses überkommene Relikt aus den ersten Überlegungen weg,
haben ein stabiles Konzept, mit dem wir zumindest einmal im IPv6- und
Dual-Stack- Mode einmal starten können.
> Es macht keine Sinn weiterhin über Alternativen zu diskutieren. Das
> Konzept steht in Version 1.0. Sofern keine Punkte gefunden werden, die
> im aktuellen Konzept explizit fehlerhaft sind, ergeben die
> Diskussionen keinen Sinn.
>
Ich sehe durch aus auch fehlende Schlüssigkeit in der Vergabe von /56 im
ersten Teil des Konzeptes, da der Ansatz von he.net meines Erachtens der
richtigere ist, aber die Diskussion darüber würde tatsächlich das
gesamte Schema über den Haufen werfen.
Meiner Ansicht nach ist das Konzept weder ausgereift, noch wirksam
beschlossen; da ich selbst an einer schnellen Umsetzung interessiert
bin, ist mein Kompromiss die Streichung des strittigen Teils, der uns
noch Probleme bereiten wird.
Das ist ohnedies schon gelebter Pragmatismus.
Bedenke, dass auch Leute da sein müssen, die im laufenden Betrieb
Wartungen vornehmen werden müssen.
> Ich möchte hiermit nochmal bekräftigen, dass ich hoffe, dass du das
> vorliegende Konzept akzeptieren kannst, weil es gut ins Netz passt und
> wir einen Punkt erreicht haben, an dem wir wirklich etwas damit machen
> können. Ich glaube, dass dieser "zurück ans Reißbrett"-Ansatz die
> Initiative zerstören wird.
Lieber Stefan, im Gegenteil: ich hoffe, dass Du akzeptieren kannst, dass
der Mapping-Teil unausgegoren und fehlerhaft durchdacht ist, und das
Belassen dieses Teils die Evaluierungsphase gefährdet.
> Du warst mehrfach eingeladen (sogar persönlich, nicht nur durch die
> Mailingliste) an dem Konzept mitzuwirken und hast ja auch guten Input
> geliefert. Die Gruppe hat sich halt gegen diese Ideen entschieden und
> das Konzept in der vorliegenden Form für sinnvoll erachtet.
Die wirklichen Eckpunkte hast Du stets bei Treffen entscheiden lassen,
bei denen Du von vornherein um meine terminliche Verhinderung (wegen
Abendkursen oder Krankheit) gewusst hast. Eine Chance, die Kritikpunkte
somit persönlich darzulegen war mir nicht gegeben und Du hast diese auch
stets negiert oder herunter gespielt. Sich nun hinter der Gruppe, wie
auch immer diese nun konstituiert gewesen sein mag, zu verstecken, halte
ich nicht für besonders demokratisch.
Dass die Testtage keine ordnungsgemäß ausgeschriebene Generalversammlung
sind und ein derartig weitgreifendes Konzept an sich einer höheren
Legitimation bedürfte, und somit bestenfalls informellen Charakter hat,
muss nicht weiter ausgeführt werden.
> Bist du an einem Tunnel interessiert? Dann könntest du die Technologie
> gleich ausprobieren und wir kommen voran!? Bzgl. der Use-Cases und
> natürlich der Tests würden wir deine Unterstützung und exakte
> Vorgehensweise gerne einsetzen!
Hinsichtlich des Tunnels habe ich Dir gegenüber bereits erwähnt, dass
ich hohl28 für nicht geeignet halte und dass Markus sich um eine Lösung
im Housing kümmern wird.
Bedenke auch hier, dass der IPv6-Traffic auf anderen Knoten als unseren
beiden normalerweise mehrfach über das Funknetz Richtung Tunnelserver
und zurück abläuft. Funkinseln und Tunnelserver für dieses Projekt
sollten entsprechend robust sein und nicht bereits jetzt schon an
Airtime-Mangel leiden.
Eine weitere, *(Du weißt, was ich meine - pardon)-Aktion nur um des
Weiterkommens Willen ist sicher nicht das, was wir jetzt brauchen.
Not amused
Grüße
Erich
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