[Discuss] [Wien] wuk?

Erich N. Pekarek (spam-protected)
Sa Dez 7 13:00:53 CET 2013


Hallo!

Am 2013-12-07 11:47, schrieb Michael H. Fischer:
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
>> Allerdings mit der scheints schwindenden Anzahl an noch
>> funktionierenden 2.4ghz routern, frag ich mich gerade ob es nicht
>> vielleicht sinnvoll wäre auf z.b. nur noch 2 (dann auch wirklich
>> überlappungsfreie) 2.4ghz frequenzen zu wechseln.
> ich glaub wirklich das waer ein schritt zurueck, wir sollten hoehere
> knotendichte anstreben.
Ich denke, dass Du die Logik dahinter falsch interpretierst:
Wenn die verbliebenen 2.4-GHz-Router nur noch auf zwei Kanälen funken, 
dann sind Deine Chancen mit nur zwei Devices alle anderen Devices in der 
Überschneidungszone der jeweiligen Funkradien zu erreichen, höher, als 
mit 4 oder gar fünf Kanälen (letztere: noch dazu überlappend).

Das Problem ist ja gerade, dass, je mehr Geräte über unterschiedliche 
Frequenzen verstreut senden, ich umso weniger Chancen habe, alle 
theoretisch ankommenden Signale zu verarbeiten - und was ist, wenn der 
einzige Linkpartner den Kanal wechselt - oder, wenn fünf Linkpartner 
jeweils auf einer jeweils anderen Frequenz senden?

Anders, wenn das benutzte Spektrum schrumpft:
Damit steigt zwar nicht die Knotendichte aber die Dichte der für Dich in 
Reichweite befindlichen Nodes in Bezug auf eine Frequenz steigt für Dich.
D.h. statt theoretisch minimal 5 Devices (1 pro Kanal - wovon die am 
häufigsten verwendeten sowieso 1 und 13 sind, während weniger Stationen 
auf 4 oder 10 und nur einzelne auf 7 funken) brauchst Du weniger 
Hardware und ein Kanalwechsel bei einem Device fällt weniger stark in 
Gewicht.
Natürlich gibt es noch zusätzliche Faktoren, wie z.B. horizontale, 
vertikale oder zirkulare (zirkumpolare) Polarisation - wenn der 
Linkpartner meint, dass er vertikal besser zurechtkommt, bist Du 
offline, wenn Dein Empfangsgerät nur eine Polarisationsebene beherrscht 
und diese gerade nicht der des ehemaligen Linkpartners entspricht.
Bei Omnis^4 kann das schon einmal leicht passieren. (Darum auch der 
MiMo-Vorschlag - wobei der bei Omnis in Bezug auf die Polarisation 
relativ sinnlos ist - Stichwort: Öffnungswinkel).

In so einem Fall halte ich die Anschaffung dual polarisierter 
Antennenrouter für eine gute Investition - sie fangen in ihrer 
bevorzugten Sende-/Empfangsrichtung nämlich beide ein und könnten, 
sofern die Gegenstelle auch diese Möglichkeiten hat, sogar den Durchsatz 
steigern.

Die Reduktion der Kanäle steigert insofern nach Deiner Definition die 
Knotendichte eher, als die Beibehaltung des gegenwärtigen Kanalschemas 
dies täte.
> gibt es ein image, mit dem das netz funktionieren wuerde wenn es 500
> knoten haette?
Image? Software?
> eine hardware mit der es laufen wuerde?
Es gibt viel Hardware, mit der einiges geht. Ich hatte beispielsweise 
erst kürzlich einen Monteur da, der meine Nanostation M5 Loco ordentlich 
montiert hat.
Seither ist die Verbindung zum OZW -trotz immer noch eingeschränkter 
Sicht- zwar logischerweise nicht ideal, aber stabil.

Ob und wie ein Link läuft lässt sich leicht herausfinden wie folgt:

 1. potentiellen Linkparter auf der Map aussuchen, Kontakt aufnehmen,
    fragen.

 2. freie Sicht ist die Voraussetzung (es dürfen keine Hindernisse in
    die Funkkeule hineinragen
    das gilt insbesondere bei 2.4 GHz; bei 5 GHz ist es ein bisschen
    weniger kritisch.
    Keine Sicht - wenig Chancen.

 3. Entfernung bestimmen

 4. Link-Budget errechnen¹

 5. Die geeigneste Antenne² oder den geeignetsten Antennenrouter³ auswählen

 6. Hardware ausborgen, testen - allenfalls noch mit einer schwächeren
    als der ausgewählten Antenne - somit weißt Du, ob noch Spielraum
    nach unten ist.

 7. Wenn es gut aussieht - bestellen und montieren.

Zur Legalität: Wenn der Link-Budget-Rechner es nicht schon sagt, gibt es 
auf meconet^5 eine Tabelle dafür. Die Formel für die höchstzulässige 
Abstrahlleistung, die Markus schon gepostet hat, ist

Ausgangsleistung (dBm) + relativer Antennengewinn (dBi) - Kabelverluste 
(dB) - Steckerverluste (dB) = x dB

(spam-protected) GHz >20dB = illegal

(spam-protected) GHz && (Kanal y<= 48) > 23dB = illegal
(spam-protected) GHz && (Kanal y>= 100<=140)  > 30dB = illegal

Siehe rtr^6

Was Deine Investition anbelangt:
a) Hardware kann man auch weiterverkaufen - jemand anderer sucht 
womöglich, was Du abzugeben hast.
b) Ein kompakter Außenrouter hat nicht nur kaum bis keine Kabelverluste, 
er kommt in der Regel auch billiger als eine Bastelei mit Router, 
Außengehäuse, Kabel, Antenne, Montagematerial, ... der Nachteil liegt 
darin, dass auch der Reset-Knopf am Dach ist... (für den Fall, dass die 
schlechte Firmware geflasht wurde).

LG
Erich

1: http://www.afar.net/rf-link-budget-calculator/ oder 
http://www.swisswireless.org/wlan_calc_en.html für Freiraumdmpfung 
zusätzlich
http://www.meconet.de/de/service/hochfrequenz/freiraumdaempfung/index.html?a=63&level=1

2: http://www.brennpunkt-srl.de/AntennenIrrtuemer.html#Antennengewinn

3: Beliebt und robust sind beispielsweise 
http://www.ubnt.com/airmax#airMaxHardware oder http://routerboard.com/

4: http://www.brennpunkt-srl.de/Omni-Rundstrahl-Antennen.html

5: http://www.meconet.de/de/service/hochfrequenz/db-in-watt/index.html

6: https://www.rtr.at/de/tk/FRQ_spectrum

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