[Wien] LTE-Router gesucht

Peter Kuhm (spam-protected)
Do Jul 21 19:02:19 CEST 2022


Hi,

On Wed, 20 Jul 2022 20:58:41 +0200 Michael B. Kerber wrote:

> > [..] Generell: Ich persönlich glaube auch, dass physische
> > Antennen bessere Übertragungsraten zu erreichen, deswegen hätte ich auch
> > gerne eine physische Antenne- vielleicht hat jemand andere Erfahrungen?  

hier statt von "physischer Antenne" besser von externen Antennen sprechen.

Im Plural übrigens, weil man bei LTE ja aus Performancegründen MIMO
verwenden will. Bei MIMO 2x2 gibts auf jeder Seite zwei Kanäle und für
zwei ext. Antennen, oft in einem gemeinsamen Gehäuse verbaut, auch zwei
Antennenanschlußkabel, zB als Zwillingskoaxkabel.

Bei den hohen Frequenzen (LTE in AT ca 700-2700 MHz) ist die Dämpfung
der Antennenzuleitung schon sehr relevant. Jeder Steckverbinder,
jeder Zentimeter Kabel dämpft. Kennen wir ja auch bei den Pigtails im
WLAN-Bereich: kürzer ist besser. (Kabel mit geringerer Dämpfung hätten
normalerweise einen größeren Durchmesser und Biegeradius und wären daher
mühsam zu verlegen) 

Mit dem sogenannten link budget bilanziert man die Summe an Dämpfungen
und dem Antennengewinn, so dass beim Empfänger noch ein ausreichend
starkes Signal von der ausgesandten Leistung der Gegenstelle ankommt.

Das empfangene Signal muss nicht nur so groß sein, dass die Elektronik
es detektieren kann sondern es ist essentiell, dass es sich ausreichend
vom noise floor unterscheidet. Das bekannte Signal Noise Ratio SNR.
Gelingt es einem, die Schulter die ein Signal zudecken zu reduzieren,
genügt plötzlich auch der geringe Pegel am Eingang des Empfängers.

Eine Richtantenne ist empfangsseitig eben besonders für Stationen in
ihrem Öffnungswinkel empfindlich und unterdrückt die Signale aus
anderen Richtungen.

Der Gewinn von Antennen ergibt sich insbesondere durch ihre starke
Richtwirkung. Wenn ich nur zu einer Gegenstelle in bekannter Richtung
muß ist es logisch, dass man seine Sendeleistung auch nur in diese
Richtung aussendet - und auch nur soviel, dass man gut verstanden
wird. Man muss nicht brüllen. Das kostet Leistung, beansprucht die
Elektronik und es gibt gesetzliche Schranken. Alles andere bedeutet
nur Noise für andere Nutzer des Funkspektrums.

Eine Omni-Antenne ist nur dann eine gute Wahl, wenn Funkpartner
wirklich aus allen Richtungen kommen können. Für eine gute Rundum-
abdeckung ist es mitunter sinnvoll den Standort in Sektoren aufzu-
teilen. Das machen die Mobilfunkbetreiber ja auch schon seit ewig.

Weil so Gewinnantennen aber auch side lobes haben, wo Noise rein-
kommt und wo Nachbarantennen gestört werden könnten, gibts dagegen
verschiedentlich Trennbleche und auch radome shields. Die Zuliefer-
industrie für Richtfunkstrecken und WISPs hat nun aber die Horn-
antenne für sich entdeckt und die Vorteile sind mehr als überzeugend.

RF Elements zB hat ein umfangreiches Hornprogramm mit durchdachtem
Design. Über Adapter lassen sich die "Radios" diverser Hersteller
(Cambium, MikroTik, UBNT, Mimosa) an jedem Horn mit ihrem TwistPort-
Anschluss einfachst verbinden. Sie nennen's  "Co-locotation Miracle"
https://rfelements.com/products/symmetrical-horn/symmetrical-horn-gen2-2/symmetrical-horn-tp-antenna-2
billiger, ohne TwistPort:
https://rfelements.com/products/starterhorn/starterhorn-30-usma/overview


Bei unterdurchschnittlicher Verbindungsqualität würde ich sicher auch
externe LTE-Antennen probieren. Einmal ausgerichtet, darf man dann
eine hinreichend gleichbleibende Verbindung erwarten, abgesehen von
nicht selbst Beeinflussbarem, wie unterschiedliche Auslastung der Zelle.

Allenfalls zuvor auch die Standorte der GSM-Tower anderer Telekom-
anbieter ansehen und testen.


Nach den beiden genannten Towern in Aggsbach und Groisbach würd ich
annehmen, Michael nutzt Drei (Ex-Orange 232/05):

https://www.cellmapper.net/map?MCC=232&MNC=5&type=LTE&latitude=48.303104413572925&longitude=15.381200834248135&zoom=13.120857536734874&showTowers=true&showTowerLabels=true&clusterEnabled=true&tilesEnabled=true&showOrphans=false&showNoFrequencyOnly=false&showFrequencyOnly=false&showBandwidthOnly=false&DateFilterType=Last&showHex=false&showVerifiedOnly=false&showUnverifiedOnly=false&showLTECAOnly=false&showENDCOnly=false&showBand=0&showSectorColours=true&mapType=roadmap

113271 Aggsbach verwendet Band 1, 3 und 8 (8 Zellen)
113256 Groisbach nur Band 1 und 3 (mit 6 Zellen)

weiß nicht wie das bezüglich Carrier Aggregation (CA) aussieht. Hab
hier auch ein Drei, aber mit MCCMNC 232/10

Klickt man auf der Map einen grünen Punkt, bekommt man mehr Daten
zum Tower angezeigt, auch wohin die Zellen ausgerichtet sind.


Hab mir unter https://www.drei.at/de/info/netzabdeckung/ auch die
benachbarten leeren Flecken angesehen bei 4G.


(Bezüglich direkten Vergleich:
 LTE aus einem Handytarif hat womöglich Priorisierungsvorteile gegen-
 über einem "LTE-Modem". s.a. https://www.a1.net/bandbreiten-service )


Und weil wir hier ja auf  FunkFeuer-Liste sind, noch der obligate
Erinnerung, dass man bei einem Standort am Berg womöglich Sichtkontakt
zu einer befreundeten Behausung hat, welche Internet-Connectivity
weiterleiten könnte. So ein 60 GHz-Link zB mit 1000/1000 gibts schon
um wenig Geld. Für eine Überbrückung von 1,5km+ ist das kein Ding...

cu,
Peter

> Hallo Adi und Liste!
> 
> Also ich bin bei meinem LTE standort wirklich am rand eins funklochs.
> ich habe die interenen antennen des LTE modems, dann 2 einfache omnis
> die man überall bekommt mit 7-9dBi und eine angebliche 35dBi panel
> ausprobiert. habe meinen mast gesucht und bin um einen Mobilfunkmast
> rumgefahren und habe verglichen
> 
>  fazit: bei mittlerem empfang gar kein unterschied, was der an nominal
> besserer Verbindung aushandelt hat er mehr losses also es geht nicht
> mehr drüber.
> Bei ganz schwacher verbindung (mein ort) ist eigentlich die verbindung
> stabiler aber es geht nicht wesentlich mehr durch. dh ich habe mit panel
> eine richtung bestimmt und dort einen guten gleichmässigen upload und
> einen schwachen, leicht schwankenden download.
> Die Omnis hatten da im vgl zu den internen gar keinen unterschied SNR
> und so war etwas besser aber es war echt wurscht.
> 
> Im hochleistungs gebiet mit direkter sicht unter 1km war die omni
> bischen besser und die panel merklich besser was den maximalen upload
> betrifft.
> Notiz, das ist in der Wachau donau tal. größere ortschaft (aggsbach)
> verbinung peak super mit 80Mbit (uu bisserl drüber) aber pendelt sich
> auf 40-50 ein
> mit omnis stabil 30-35+ keine höhere rate.
> position geändert so dass ich vom mast 90° versetzt bin aber näher,
> perfekte sicht => max 30 Mbit. da war auch die panel wurscht, dort ist
> das untere eck einer ortschaft also wohl schwächere raten geplant. noch
> weiter die donau runter zu groisbach => empfang super nach RSSI, SNR etc
> aber 30 mbit max und eher drunter.
> 
> dh schau mal mit deinem lte handy was dein gegenüber macht, das handy
> hatte immer die beste übertragungsgeschwindigkeit. Aber die Betreiber
> konfigurieren die Masten wohl sehr gekonnt auf die zu erwartende
> bandbreite, wohl nach dem Motto, wenige potentielle kunden, wenig
> beschwerden. stabile 150 Mbit hatte ich nie ( in Wien zb auch nicht
> probiert)...
> 
> das ist meine info zu antenne etc.
> willste bei uns aufm berg mehr als 5 Mbit down brauchste starlink.
> 
> mlg
> -michael
> 



Mehr Informationen über die Mailingliste Wien