[Wien] Unter-Dach-Antenne?

Erich N. Pekarek (spam-protected)
Sa Jan 26 11:22:23 CET 2013


Hallo!

Am 2013-01-26 09:05, schrieb Gregor Glashüttner:
...
> Frage 3:
>
>     Kann ein Router (ich hatte an einen TP-link 1043ND gedacht) eine
>     Antenne als Richtfunk und eine als Isotrop Verwenden?
>     Müssen es mehrere Router sein die angeschafft werden wollen um
>     einen guten Node aufzubauen?
>
>
> Die sog. Diversity-Funktion (verwendung mehrerer Antennen) ist für 
> unser Netz leider ungeeignet (da dem Router nicht bekannt ist, auf 
> welcher Antenne er funken muss um bestimmte Gegenstellen zu 
> erreichen). D.h. ein Router pro Antenne. Rundstrahler verwenden wir 
> eigentlich kaum noch. Und ja, du solltest mehrere Router verwenden um 
> mehrere Links aufzubauen. Du hast ja keinerlei Garantie, dass dein 
> Gegenüber auf Dauer funktioniert - daher ist Redundanz in unserem Netz 
> besonders wichtig (und auch die große Stärke)

 1. Der 1043 ist ein MiMo-Gerät und verwendet nicht die "klassische"
    Diversity - die ist auf modernen Geräten faktisch ausgestorben.
    Natürlich kann man den Antennenein-/ausgang manuell festlegen. Damit
    verliert man dann die 3x3MiMo-Funktionalität. @Gregor: 1 Router pro
    Antenne ist grundsätzlich richtig. Ein Experiment, das ich gerade
    verfolge geht andere Wege - ein TL-WR842ND mit zwei Panels unter
    Nutzung von MiMo. Das ist möglich, aber nicht überall rentabel. Für
    exponiert gelegen Problemknoten erscheint es sinnvoll, da man so
    künstliche Dämpfung einbauen und über die Polarisationsebene der
    beiden Antennen selbst entscheiden kann. Ergebnisse wird es
    hoffentlich ab dem Sommer geben.
    _Für Newbies: Erst einmal Hände weg! Fertiglösung nehmen. Man kann
    sonst viel falsch machen._ (siehe 2.)

 2. Ungeeignet für diesen Zweck ist der 1043 aber trotzdem - u.z. aus
    folgenden Gründen:

 1. Antenne+Kabel+Adapter+1043 sind zusammen teurer als ein fertiger,
    billiger Outdoorrouter.
    z.B.: ca: 45 (15dBi Panel) + 15 (RP-SMA-Verlängerung) + 10
    (Billigst-PoE) + 40 (Router) = EUR 110. Die Montage in einer
    wetterfesten Box kostet zusätzlich.
    Eine NanoBridge (Schüssel mit MiMo-Router als Feed) gibt es ab EUR
    61 zzgl. Versand. Selbst mit dem billigeren TL-WR741ND ist das Setup
    mit der Nanobridge und ohne zusätzliche Bastelei billiger.
 2. Der TL-WR1043ND verfügt über 5 Gigabit-Ethernet-Ports und eine
    USB-Buchse. Sein Standardnetzteil ist daher auf 12V 1.5A ausgelegt.
    Die meisten PoE-Adapter liefern nur 12V 1A. 100Mbit reichen in der
    Regel aus, da die effektiven Datenraten in unserem Netz tendenziell
    darunter liegen, und 100Mbit-Switches/Ports weniger Stromhunger haben.
 3. Fazit: Er ist viel zu gut ausgestattet und eignet sich unter OpenWRT
    viel mehr als Heimrouter mit VLAN und virtuellen Access Points. Erst
    da schöpft er sein Potential wirklich aus. Für Spezialanwendungen
    kann er zwar auch im Funknetz eingesetzt werden, da er ein robustes
    Gerät ist, aber der Durchschnittsuser kommt mir Fertiglösungen
    billiger weg und es ist so auch besser für das gesamte Netz, weil
    das Ergebnis berechenbarer ist.

    (Outdoorrouter gibt es vor allem von TP-Link [vorsicht: nicht alle
    können OpenWRT], Allnet, Ubnt, Microtik - die letzten beiden
    Hersteller, vor allem UBNT sind bei uns stark vertreten. Deren
    "Airgrid" ist wird gerne empfohlen, sie ist aber wegen einiger
    Problemfälle in der letzten Zeit etwas in Kritik geraten - die
    Ursache wird in einer unzureichenden Schirmung vermutet, aber nicht
    überall macht sie Probleme. Die NanoStation ist als "Rundstrahler"
    verschrieben, eignet sich für Strecken unter 4 Km bei ungestörter
    Sicht oft nicht schlecht. Die Bullet-Serie hat keine Antenne und
    wird mit den meisten Antennen über den gesetzlichen Grenzwerten
    arbeiten [betrifft: Bullet HP = High Power]; Die Geräte von
    Microtik, die ich kenne, sind mit NAND-Speicher ausgestattet, was
    die Upgrade-Prozedur nicht unbedingt leichter macht. Das
    "Routerboard Groove" folgt der Bauart nach dem Konzept, das auch
    UBNTs Bullet verfolgt. Nähere Informationen kannst Du beim
    Montagstreffen einholen und auch Erfahrungsberichte von anderen
    Usern einholen - Vorsicht: die Meinungen gehen oft diametral
    auseinander).

>     Frage 4:
>     Wie sieht es mit Einspeisen aus?
>     habe derzeit Chello und würde auch Up/Downlink zur verfügung
>     Stellen wobei ich eben nicht meine komplette Bandbreite einbüßen
>     will ;)
>     es wäre aber schön wenn ich FF dann als Failsave nutzen könnte.
>
>
> Das kommt darauf an wie es sonst mit den Bandbreiten in deiner 
> Umgebung aussieht. Sind sie geringer als was du von deinem 
> Chello-Anschluss zur Verfügung stellen willst, dann ist es natürlich 
> toll wenn du über einen Tunnel einen lokalen Uplink machst. 
> Andernfalls kannst du natürlich trotzdem einen Tunnel betreiben und 
> ihn gegenüber dem Funknetz "benachteiligen", dann springt dein 
> Anschluss nur ein wenn sonst rundherum alles ausfällt.
Es bleibt noch das altbewährte Traffic-Shaping, mit dem ausgehender 
Traffic des Routers limitiert werden kann.
Dazu ist das Lesen der Dokumentation hilfreich. Vlans sind auch ein 
Stichwort, aber da muss man bei Billig-Routern und Switches sehr 
aufpassen, denn während die einen Vlans nur durchreichen oder 
priorisieren können, was nicht ausreicht, sind andere, meist doppelt so 
teure Geräte erst voll funktionsfähig. (EUR 100). Darunter kann man 
meist nur Basteln oder sich mit eigenen Tools der Hersteller ärgern.

>     Frage 5:
>     was Kostet der Aufbau eines Nodes so im schnitt? womit muss man
>     auf jeden Fall rechnen, was ist das Absolute minimum?
>
>
> Das absolute Minimum hängt davon ab wie gut du den nächsten Knoten 
> empfängst und liegt bei ca. 70-100EUR. Wenn du einen besser 
> ausgebauten Knoten mit Ausfallsicherheit betreiben willst, würde ich 
> mit ca. 150-300EUR rechnen.
Ohne den Mastaufbau.
Ein Gerät kostet in etwa so viel -siehe oben- Netzwerkkabel, 
Stromversorgung, etc lassen die Kosten nach oben ansteigen. Pro Gerät 
wäre ein Mast sinnvoll, da Geräte in unmittelbarer Nähe sich gegenseitig 
stören können (und das auch tun).

Für den Anfang kannst Du auch Hardware ausborgen - frag einfach beim 
Montagstreffen. Vielleicht begleitet Dich auch jemand auf das Dach, um 
sich ein Bild zu machen.

>     Unabhängig davon:
>     Meine Eltern haben ein Haus in Klosterneuburg mit wunderbarer
>     Sicht über Wien. Ist es drinnen ~14 km Sichtlinie mit Wlan zu
>     überbrücken? oder sollte man sich das gleich wieder abschminken?
>
>
> Es gibt bei Funkfeuer Links mit über 30km Distanz ;-)
Verzeih den Seithieb, lieber Greogor - aber: Ist das ein Renommee? Gute 
Links sind meist kürzer und das ist sinnvoller... Du kennst meine 
Argumentation dazu!

> Und es gibt auch schon einen Link von Floridsdorf nach Klosterneuburg. 
> Wäre toll wenn du mal deine genauen Adressen bekannt gibst.
Du schaust am besten einmal am Montag zu einem Treffen im Metalab. Dort 
kannst Du Dich registrieren und anschließend in der Karte schmökern. Du 
solltest Dir jedenfalls einen oder mehrere Mentoren suchen, der Dir die 
Grundlagen erklären und Deine Fragen beantworten. Für die Hardware gibt 
es immer wieder einmal Sammelbestellungen. Jetzt im Winter bauen wir in 
der Regel auch nichts auf. Hast Du Fotos vom Ausblick oder gar ein 
Panoramafoto (z.B. vom Flachdach aus)?

>
> LG Gregor
>
> PS: Bitte auf der Mailingliste registrieren, sonst muss jedes Mail 
> einzeln freigegben werden.
>
LG
Erich
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