[Wien] [Offtopic]: Offene Standards und quelloffene Software für Gehörlosenassistenzsysteme im Smart Home.

[Erich N. Pekarek]

Hallo Liste!

Eine Geschichte zur Einleitung:
Wie einige von Euch sicher im Lauf der Jahre im persönlichen Gespräch
mit mir mitbekommen haben, ist mein Bruder gehörlos.
Sein Lichtassistenzsystem ist nach gut 20 Jahren leider nicht mehr voll
funktionsfähig, und wir warten seit zwei Monaten auf die Bewilligung für
die Ersatzanlage. Ich habe in der Sache heute telefoniert und konnte das
Problem hoffentlich lösen.
Dennoch gibt mir der Fall zu denken, denn es ist meiner Ansicht nach
beschämend, dass Menschen, die denen eine Behinderung anhaftet wegen
einer Förderung nicht gerade billiger, proprietärer Hilfssysteme auf
einen bürokratischen Spießrutenlauf geschickt werden.

Die Situation:
Im Laufe des Gesprächs habe ich erfahren, dass die Situation
hinsichtlich offener Standards/Funkprotokolle und offener Software in
diesem Bereich nach wie vor eher bescheiden ist. Neuentwicklungen bei
solchen Systemen enden oft dann, wenn die jeweiligen Fördermittel
aufgebraucht sind - der Markt ist offenbar auch zu klein, um hier
privatwirtschaftlich sinnvoll arbeiten zu können.

Das Vorhaben:
An diesem Punkt habe ich mir gedacht, ich schreibe einmal unsere Liste
hier an. Viele von Euch sind an Smarthome-Lösungen, LoRaWAN und an
Themen der App-Entwicklung, Hardware-Hacks udgl. interessiert und
darüber hinaus auch sozial engagiert. Vielleicht hat auch jemand, so wie
ich, einen Betroffenen in seinem Bekanntenkreis oder in der
Verwandtschaft, und kann zumindest Feedback beisteuern.

Das einstweilige Ziel dieses Aufrufs ist, dass wir uns hier oder über
die Discuss-Liste darüber austauschen, ob und wie wir in unserem Hobby
auch die Bedürfnisse von Gehörlosen und Schwerhörigen berücksichtigen
können und so zu einer OpenSource+Public Domain Lösung finden, durch die
Assistenzsysteme in gängige Smarthome-Systeme integriert werden können,
oder diese erweitern - sei es durch Gateways, Apps, Hardware-Hacks etc.
Natürlich kann und soll auch an Blinde, Sehschwache und Taubblinde
gedacht werden, allerdings bin ich da weniger auf dem Laufenden, worauf
konkret es da ankommt.

Wenn ihr also an dem Thema interessiert seid, oder überzeugt seid,
Know-How, Hardware, oder sonst etwas für so ein Projekt beisteuern zu
können, meldet Euch bitte bei mir. Es sind bisher nur erste
Überlegungen, und wir würden wahrscheinlich vom WITAF fachliche
Unterstützung für die Umsetzung des Projekts bekommen.

Was wir für das Projekt an ehrenamtlicher Unterstützung brauchen werden,
sind vermutlich Spezialisten für FHEM, Freetz, OpenWRT, Experten für
Funkcodierungen (433 und 868 MHz), Netzwerkspezialisten mit Fokus auf
M2M, LowEnergy-Nahbereichs-/Hausfunkprotokolle, (App-)Programmierer,
Eizzesgeber, Tester und „Projektbotschafter“.
Das Ergebnis soll sowohl Menschen mit Behinderung als auch Menschen ohne
nennenswerte Beeinträchtigungen ansprechen, um eine breite Nutzerbasis
zu erreichen, wodurch der Bestand auf Dauer gesichert werden soll.

Machst Du mit?

LG
Erich