[Wien] Routerboards & OLSRd..

Erich N. Pekarek (spam-protected)
Mi Jan 8 14:34:59 CET 2014


Hallo!

Verzeiht den Langtext, aber die Entscheidung pro oder contra Adhoc 
sollte keine politische oder gefühlsmäßige sein - meine pragmatische 
Sicht dazu:

Am 2014-01-08 14:05, schrieb Adi Kriegisch:
...
> 5Ghz ist wohl eine andere Sache... Ich dachte, Du hast Dich da auf den
> allgemeinen Trend bezogen, Client/Master auch im 2,4GHz-Band zu verwenden.
Außer am Brenner sehe auch ich als Verfechter von Master/Client auf 
stark beanspruchten Strecken, keinen Trend in diese Richtung. Adhoc hat 
seine Daseinsberechtigung, aber es kommt auf den Anwendungsfall an.
Bedenke auch, dass Adhoc kein Standard im eigentlichen Sinn ist und 
daher Kompatibilitätsprobleme zwischen Herstellern immer noch an der 
Tagesordnung stehen. Insbesondere bei Hidden Stations, Noise oder 
einfach wenig verfügbaren Timeslots ist der zusätzliche 
Synchronisierungsaufwand bei Adhoc ungleich höher als beim 
Master-Client-Betrieb - bei Landmarks wie Brenner, FFH, Biss würde ich 
daher freilich nicht nur auf 5GHz (wo das Spektrum genutzt wird), 
sondern auch auf 2.4 GHz darauf verzichten wollen.

Hinzu kommt, dass von uns gewählten Frequenzen mit Ausnahme von Kanal 1 
und 13 keineswegs überlappungsfrei sind, und dem von der RTR empfohlenen 
Kanalschema 1,5,9,13 für 802.11g nicht entsprechen. Bei reinem 802.11n 
und ac-Betrieb schaut es wieder ganz anders aus - da sind 2 Kanäle das 
höchste der Gefühle.

Wenn wir Adhoc-Mode, dort wo er sinnvoll ist, weiter verwenden wollen, 
wäre die Anpassung des Kanalschemas sicherlich vorteilhaft. Nach meiner 
Vorstellung könnte man beispielsweise die Kanäle 5 und 9 für Adhoc 
benützen und Master lediglich auf 1 und 13 betreiben. Sollte jemals die 
Verwendung des zweiten Zusatzkanals (40MHz-Betrieb) bei uns in Mode 
kommen, so würden sich bei Befolgung der Standards (nur funken, wenn der 
2. Kanal frei ist), die wechselseitigen Beeinflussungen in Grenzen halten.

Dazu kommt, dass man den Adhoc-Modus durch geschickte Master/Client 
(VAP)-Kombinationen nachbilden kann, wobei die Effizienz deutlich höher ist:
siehe: 
http://www.comsys.rwth-aachen.de/fileadmin/papers/2011/2011-wirtz-chants.pdf
Dass für Details des Routings in unserem Netz noch Forschungsbedarf 
besteht, steht außer Frage.
Dort, wo es sinnvoll ist, würde ich langfristig gerne solche Knoten 
anstelle der bisherigen Adhoc-Knoten sehen.

Weiteres hierzu bitte ich Dich auf discuss beizutragen, allenfällige 
Erkenntnisse Deinerseits kannst Du gerne in 
https://wiki.funkfeuer.at/wiki/Next_Generation_Nodes oder andernorts 
ergänzen!

Meiner Meinung nach sollten wir das jeweils geeignetste Verfahren für 
die jeweiligen Verhältnisse auswählen und nicht unbedingt die 
Fortführung einer über 10 Jahre alten Monokultur anstreben, die 
mittlerweile ein höheres Fehlerpotential entwickelt und auch im Falle 
eines Angriffs nur beschränkte Möglichkeiten der Abwehr böte.

LG
Erich

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