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Clemens Hopfer (spam-protected)
Sa Jun 13 15:50:47 CEST 2009


Am Samstag 13 Juni 2009 00:41:01 schrieb Matthias Šubik:
> On 12.06.2009, at 23:58, Markus Kittenberger wrote:
> > ist die schirmung (auf der ganzen Strecke) geerdet? (das ist bei
> > grösseren
> > kabellängen ziemlich wichtig!!)
>
> War da nicht was mit Schirmung zwar durchgängig, aber nur auf einer
> Seite verbinden?
> nur mal so in den Raum gestellt ....

Hi,

[Kurzfassung]
Einseitige Erdung des Schirms schirmt nur gegen elektrische Störfelder 
(Faradayscher Käfig), doppelseitige auch gegen magnetische.
Da bei doppelter Erdung allerdings Ausgleichsströme auftreten, die den Schirm 
langsam abbrennen lassen können, erdet man oft nur einseitig.

[ausführliche Fassung]
grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Feldtypen, die Störeinflüsse auf 
Signalleitungen haben können:
magnetische und elektrische Felder.

Diese haben unterschiedlich Feldtypen, während elektrische Felder 
Quellenfelder sind, die einen "Anfang" und ein "Ende" haben,
sind magnetische Felder Wirbelfelder, das heisst, dass die Feldlinien in sich 
geschlossen sind.

Die einseitige Schirmung eines Signalkabels bewirkt, dass elektrische Felder 
an der Schirmung abgewiesen werden, da diese ein fix deffiniertes Potential 
hat, das Prinzip ist ähnlich dem Faradayschen Käfig.

Magnetische Felder kann man allerdings, dadurch dass sie Wirbelfelder sind, 
nicht schirmen, nur einen eventuell besseren Weg vorschlagen (bsp. Metallrohr 
um die Leitung) oder sie abschwächen.
Durch die doppelte Erdung erzeugt man sich über Erde eine in sich geschlossene 
Leiterschleife. Magnetische Felder die darauf einwirken induzieren in dieser 
einen Strom und werden damit abgeschwächt.
Dieser Ausgleichsstrom ist allerdings gleichzeitig ein Problem.
Die Schirmung ist normalerweise dafür nicht ausgelegt und kann mit der Zeit 
abbrennen. Wenn man das machen will legt man am Besten einen dickeren Draht 
dazu, den man auch auf beiden Seiten an die Erdung anschließt und der den 
Strom übernehmen kann.

cu,
Clemens




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