[Discuss] Da war noch was...
Erich N. Pekarek
(spam-protected)
Sa Dez 31 22:39:56 CET 2016
Hallo David!
Am 2016-12-31 um 19:42 schrieb David Hopfmueller:
> Hi all,
>
> Lang erwartet, oft versprochen: Die neue Funkfeuer-Homepage ist online!
> :-) https://www.funkfeuer.at/
Super! Ich freue mich (mit kleineren Vorbehalten, die wir sicher noch
ausräumen werden) und danke für diesen wichtigen, nach außen hin
wahrnehmbaren Impuls. Möge noch viele solche Impulse 2017 folgen.
Trotzdem muss ich konstruktive Kritik anbringen:
1. Linkkontinuität: Einige Links funktionieren nicht mehr:
Etwa dieser hier
https://www.funkfeuer.at/fileadmin/Dokumente/verein/wien/20140505_Statuten_Funkfeuer_Wien.pdf
Das ist unvorteilhaft, weil alte Links in den Mailarchiven und im Wiki
existieren. Es sollte aber mittels redirect (auf das semantische Wiki)
möglich sein, diesen Missstand schnell zu beseitigen.
2.a. Statutenwidrig politische Inhalte:
„Jede Person stellt ihren Knoten anderen Teilnehmer*/__innen_/* zur
Datenübertragung ...”
Wenn der Verein nach "§ 2: Zweck" [Anm:
1. Grundsätzliches
(a) Die T*ätigkeit des Vereins und seiner Mitglieder* ist *politisch und
konfessionell neutral*.
], die Vereinstätigkeit nicht politisch ist, dann haben gegenderte Texte
dort nichts verloren: Erstens weil _/*Binnenmajuskel*/_ udgl. im
*Gegensatz zur Barrierefreiheit *stehen (etwa /*Braille*/), was
seinerseits *als Ablehnung von Behinderten gewertet werden könnte*, was
*wohl nicht beabsichtigt sein kann¹*, zweitens diese Majuskelart im
amtlichen Sprachgebrauch auch weiterhin nicht vorgesehen ist, und
drittens auch mit dem generischen Maskulinum oder einem Sammelneutrum
grundsätzlich geschlechterneutrale Sprache machbar ist, ohne dass man
das Trennende vor das Gemeinsame stellt. Zudem ist es meines Erachtens
herabwürdigend, Frauen durch ein disjunktes "_innen" oder ein
erregiertes "i" in der Wortmitte quasi als Anhängsel zu einem
vermeintlich männlichen Wortstamm darzustellen.
Sich solcher Formen zu bedienen, ist das falsche Signal für
Gleichberechtigung und Gleichbehandlung und zudem ist es sprachlicher
Nonsens.
Wenn Ihr Frauenförderung betreiben wollt, dann holt Frauen real vor den
Vorhang und lasst sie ihre Knoten vorstellen - etwa in Videos oder
sonstigen Beiträgen. Das wäre mehr als nur ein grammatikalisch
zweifehaftes Lippenbekenntnis.
2.b. Statutenwidrige Darstellung des Vereinszwecks im Netz:
Laut neuer Homepage:
"Funkfeuer ist eine offene, nicht-kommerzielle Initiative für freie
Netzwerke. *Es soll dabei ein nicht reguliertes Netz entstehen*, welches
das *Potential hat, den digitalen Graben zwischen den sozialen Schichten
zu überbrücken* und so Infrastruktur und Wissen zur Verfügung zu stellen."
Laut Statuten:
§ 2: Zweck
2. Sachlicher Tätigkeitsbereich
(a) Anwendungsorientierte wissenschaftliche Erforschung und
Weiterentwicklung von Übertragungstechniken-
und Technologien sowie die wissenschaftliche Lehre auf diesem Gebiet.
Die Gemeinnützigkeit nach § 2 1. lit b richtet sich in einschränkender
Weise nach dem sachlichen Zweck. Der ist hier nun einmal
wissenschaftliche Forschung und Lehre. Den Zweck fehlender Regulation
kann ich daraus nicht ableiten. Auch das Potential, den "digitalen
Graben zwischen sozialen Schichten zu überbrücken" kann ich daraus nicht
ableiten, wohl aber die Wissensbereitstellung. Es mag faktisch stimmen,
es ist aber kein gegenüber der Vereinsbehörde oder der Steuerbehörde so
offengelegtes Vereinsziel und womöglich insofern eine schädliche
Darstellung.
Wenn das tatsächlich Ziele sein sollen, dann hat nur die MV die
Autorität, diese festzulegen, soweit sie gesetzlich auch zulässig sind.
Bis zur Klärung bitte ich, auf die problematische Formulierung zu
verzichten.
Der Vorstand möge dies bitte auch zum Anlass nehmen, den längst
überfälligen Statutenkonvent nun einberufen - dort kann man über die
Zielsetzung reden.
Einstweilen ein Gegenvorschlag:
Unabhängig von der Homepage halte ich den Begriff "Offenes IP-basiertes
Funknetz auf Gegenseitigkeit", "das der wissenschaftlichen Forschung und
Lehre auf dem Gebiet der Netzwerktechnik" dient, als prägnanteste
Beschreibung von Funkfeuer, so wie es gegenwärtig konstituiert ist. Ich
ersuche darum, sich damit auseinanderzusetzen.
>
> Im Namen des Vorstands wuensche ich Euch allen einen guten Rutsch und
> auf viel Spass an unserem gemeinsamen Projekt im neuen Jahr!
Dir auch! Und herzlichen Dank für Deine bisherigen Bemühungen, die mir
Zuversicht für Funkfeuer 2017 geben!
Und freilich auch allen anderen, die oft im Stillen Großes bewegen!
>
> David
LG
Erich
und rosch haschana (tov) oder einen "guten Rutsch" oder wie immer man es
politisch korrekt sagt.
>
>
¹: Da ich einen gehörlosen Bruder habe, bin ich für das Thema
einigermaßen sensibilisiert: Oft nehmen nicht beeinträchtige Menschen
die Konsequenzen einer visuellen oder audiellen Einschränkung (oder
einer Behinderung) nicht korrekt wahr. Es ist wahrlich skurril, was man
dann erlebt.
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