[Discuss] Quality of Public Hotspots

Matthias Šubik (spam-protected)
Di Aug 23 12:19:43 CEST 2016


Hallo,
> On 22.08.2016, at 12:59, Erich N. Pekarek <(spam-protected)> wrote:
...
> Hofer und Hornbach haben mittlerweile auch Hotspots in (einigen/) den
> Filialen. Wie schaut es dort damit aus?
Hab ich noch nicht getestet, meistens übernehmen sie die Filterprofile von ihren Dienstleistern.
Kannst Du die zuordnen (stat.ripe.net, whatismyipaddress) ist es meist geklärt.

Wenn ich mal bei einem Hofer vorbeikomme, mein Standardtestprogramm ist immer:
http/https, ipsec/openvpn auf 1195/443/tcp/udp, youtube flash/dash/hls, speedtest, voip sip/facetime/skype.

Manchmal kommt man nämlich drauf, der Admin sperrt nur was er kennt. openvpn auf 443 tcp geht nicht (weil https handshake DPI), aber udp geht. SIP geht nicht, facetime schon. 

> 
> Wie zuverlässig gibt beispielsweise der (erweiterte) RTR-Netztest den
> Grad der Verletzung der Netzneutralität an und inwieweit sind diese
> spezifischen Ergebnisse dort Open Data?

Die RTR testet leider den ganzen Bereich nicht.
Beim Netztest wird nur Ping, Loss, Download, Upload (TCP) getestet.

>> Vielleicht erzählst Du ein wenig von Deinem Projekt, und was so allgemein gesprochen die Erwartungshaltung Deines Bosses/Auftraggebers ist. Das ist alles in den letzten zehn Jahren bereits entstanden, Ihr müsst Euch nur für eine Lösung entscheiden.
> Diese Art UseCase(s) wäre in einem Off-Topic des Wikis sicher auch gut
> aufgehoben, da diese Frage sicherlich eine wiederkehrende ist.

Ich fang bei Gelegenheit mal eine “Hotspot betreiben” Seite an.
> 
> 
...
> Kürzlich habe ich darüber sinniert, dass die Anbieter von mobilem
> Internet mit limitierten Kontingenten eventuell daran verdienen, dass
> sie IPv6 nicht unterstützen und die Einführung verzögern:
> 
> Steht IPv6 nicht zur Verfügung, wird von manchen Endgeräten bspw. über
> Teredo getunnelt, wodurch laut Spezifikation Overhead von zumindest 16
> bis 24 Byte pro Paket (nach oben offen) entsteht - der kann je nach
> Taktung und Kontingenten oder bei Abrechnung per MB die Kosten in die
> Höhe treiben.

Ich würde ihnen da keinen Plan unterstellen. Derzeit “untersuchen” die Netzbetreiber, warum bei abgeschalteter mobiler Datenverbindung trotzdem Datenroamingentgelte entstehen, wenn das Telefon in LTE eingebucht ist.

"Sie untersuchen" (futurezone.at Zitat des Pressesprechers).

Weil sie da NSN/ZTE/Huawei Technik verwenden, ohne sie zu verstehen. Die wenigsten in so einem Unternehmen machen Technik.
Die Erklärung ist leicht, und liegt auf der Hand, für einen nicht Techie leider kaum zu akzeptieren:

LTE basiert ganz im Gegenteil zu UMTS auf IP. D.h. auch bei “abgeschalteter” Datenverbindung, ist das Telefon natürlich in einem IP Netz mit dem Provider, weil da ja SIP-ähnliche LTE Signale für die Telefonie usw. ausgetauscht werden. Vermutlich macht das Telefon dabei z.B. DNS Aufrufe, die vom Gateway als “Internetnutzung” gewertet werden.

Da hat die Abrechnungstechnik wohl nie mit der Mobilfunktechnik geredet (wie auch, sind ja zwei unterschiedliche Lieferanten, die nix voneinander wissen dürfen/sollen).

UMTS (3GPP old-skool) ist ja wie ISDN gedanklich auf ATM aufgebaut, und da hat man “sub streams”, die wie bei Bluetooth jeweils einen Dienst darstellen. Da kann ich nämlich Voice/Video/Daten in unterschiedlichen Verbindungen fahren. 
Bei UMTS machen mache Provider sogar einen Stream für IPv6 auf, der quasi ein seperates Ethernet darstellt. Sie könnten sogar den IPv4-Bearer (so nennen die das) in PPPoE, den IPv6 in Ethernet verkapseln, bei LTE geht das alles nicht. Da ist LTE vereinfacht ein Layer wie Ethernet, mit seinem eigenen Dialekt, und alles darüber sind Layer3 Dienste. Deshalb zappeln sie mit der Einführung von VoLTE, IPv6 herum, weil das für die alten Hasen alles neu, und für die jungen das andocken an die etablierte Technik (Hand-over zu GSM/3G) wie eine Fremdsprache ist.


(deshalb hab ich jetzt mal den Absatz zu Teredo gekürzt, glaube das wäre nur ein Detail bei der Implementierung zu der Erklärung oben).

> Bei der RTR sieht man dieses Problem auf schriftliche Anfrage hin nicht,
> auch betont man, dass zwar IPv6 zum "Stand der Technik" im Sinne des TKG
> gehört, daraus aber keine gesetzliche Ermächtigung erwächst, Betreiber
> a) zur Einführung von IPv6 zu veranlassen oder b) auch nur im Sinne des
> Konsumentenschutzes auf die Gefahr von Mehrkosten, die dadurch, dass
> Produkte der Provider eben nicht dem "Stand der Technik" entsprechen,
> hinzuweisen oder die Provider zum Hinweis darauf zu verpflichten.

Die RTR als sehr wirtschaftlich-liberal orientierter Regulierer geht hier vom Standpunkt aus, der Druck muss vom Kunden kommen. Ich würde ja sehr gerne mal einen IPv6 MVNO gründen, aber da fehlt mir ein wenig die Investmentkohle. 

Vielleicht sollte ich das mal als Startup-Idee zur Förderung einreichen. 
Einen DSL-Resale/MVNO/Blizznet/Opennet IPv6-only ISP. Wer hat einen Gönner der an die Idee glaubt, damit im ISP Marktanteile zu holen?

Matthias



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