[Discuss] [Wien] Freie Software auf Routern künftig verboten?
L. Aaron Kaplan
(spam-protected)
Fr Sep 4 01:11:25 CEST 2015
On Sep 4, 2015, at 12:50 AM, Jakob Riepler <(spam-protected)> wrote:
> Laut Gesetzestext (den man Online findet) muss nicht die Modifikation unterbunden werden aber es muss vom Hersteller gesichert sein, dass zu jeder Zeit sich die darauf laufende Firmware an die Bestimmungen hält (einfach nach der eu-norm-nummer aus dem Heise Artikel googlen).
Stimmt.
okay, so jetzt nehmen wir mal an, ich bin ein Hersteller. Ich muss das also garantieren. Wie garantiere ich das?
Na ich kann eigentlich nur im besten Fall DRM spielen: firmware mit signaturen, bootloader, etc etc.
Das ist alles zwar kein wirkliches Hinderniss fuer gute Leute, aber es reduziert doch die Anzahl der Leute, die sich alternative Firmwares hochladen koennen.
Aber nochmals, was mich *wirklich wirklich* an dem Entwurf stoert: angenommen wir habe ein arges security Loch im WLAN Treiber. Es kann jemand ein spezielles Paket an mich schicken und er ist instant-root / linux kernel priviledges. Was brauchts? Ein security update! In der Open Source Welt funktioniert das an sich ganz passabel.
Aber wenn ich ploetzlich keine Modifikationen mehr machen darf? Was dann?
Wird der Hersteller von closed-source Treibern eine Datenbank fuehren, wo alle Endgeraete sind und wie er dort hinkommt, um security updates einzuspielen? Nein! Zu riskant. Haftung und so.
In Summe ist der Effekt ein riesen Schritt nach hinten in Bezug auf IT Security.
Ah, mist und dann kommt noch das ganze Thema Internet of Things und Smart Meters (die auch funken).
Oh weja!
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> LG Jakob
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> Am 04.09.2015 00:47 schrieb "L. Aaron Kaplan" <(spam-protected)>:
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> >
> (...)
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> > Aus legistischer Sicht ist es zu begrüßen, dass die alte RL aus 1999 nun ein Facelifting erfährt. Der OpenSource Markt bei Routern wurde damals nicht berücksichtigt. Den Herstellern jedoch Beschränkungsmaßnahmen vorzuschreiben mag aus frequenznutzungsregulatorischer Sicht sinnvoll erscheinen, andererseits schiesst die RL mit derartigen Wettbewerbsbeschränkungen, die sich auf die Erwerbsfreiheit kleinerer Softwareentwickler negativ auswirkt, schlägt über das Ziel hinaus. Auch in Hinblick auf die Reduktion von Elektroschrott ist dies eine negative Entwicklung, da die Lebensdauer der Geräte durch Aftermarket-Firmwares verhindert wird. Eine gesetzliche Verpflichtung zu langjährigen Softwareupdates durch die Hersteller vermisst man hingegen - sie wäre wohl auch fruchtlos. Das Europa der Konzerne hat wieder einmal zum Nachteil der Konsumenten zugeschlagen.
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> Interessante Punkte die du da ansprichst und wohl ueberlegt darstellst.
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> Wie siehst du die situation mit Software Updates? Kann es passieren, dass Software Updates bei Geraeten, die Funk-Chips haben, damit legistisch untergraben werden?
> Im Medizin-Bereich gibt es so was: es nennt sich Medizin-Proukt-Haftungsgesetz AFAIK. Der Effekt: auf vielem Zeug rennt noch immer zB Windows ME. Und es *darf* nicht upgedated werden!
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